Kaufberatung

Die besten WLAN-Repeater

18.10.2016
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Repeater als WLAN-Brücke oder als Access Point

WLAN-Repeater lassen sich nicht nur einsetzen, um die Reichweite des Funknetzes zu erweitern. Sie können auch ein Gerät ins WLAN bringen, dass nur einen LAN-Anschluss besitzt, zum Beispiel einen Fernseher oder eine Konsole. In diesem Modus arbeitet der Repeater als WLAN-Brücke: Sie verbinden den LAN-Anschluss des Repeaters per Netzwerkkabel mit dem Netzanschluss des Gerätes. Im folgenden Schritt binden Sie den Repeater ins WLAN ein, wodurch das angeschlossene Gerät eine IP-Adresse vom Router bekommt und danach für das Heimnetz per Funk erreichbar ist.

Der umgekehrte Weg ist der Access-Point-Modus: Router und Repeater sind mittels LAN-Kabel oder über Powerline verbunden und der Repeater spannt an seinem Standort ein weiteres WLAN auf. Dieser Modus bietet sich an, wenn Sie weit entfernte Zimmer oder mehrere Stockwerke ans Heimnetz anschließen wollen. Während sich nahezu alle Repeater als WLAN-Brücke einrichten lassen, bringen nicht alle die Funktion als Access Point mit.

Repeater mit Signalstärke-LEDs helfen, den idealen Standort für die WLAN-Erweiterung zu finden.
Repeater mit Signalstärke-LEDs helfen, den idealen Standort für die WLAN-Erweiterung zu finden.

Abgesehen von den WLAN-Fähigkeiten unterscheiden sich die meisten Repeater kaum bei der Ausstattung. Trotzdem gibt es einige Details, auf die Sie bei der Auswahl des passenden Gerätes für Ihr Heimnetz achten sollten. Die meisten Repeater haben beispielsweise lediglich einen Anschluss für ein Netzwerkkabel. Nur wenige bringen zwei oder mehr LAN-Buchsen mit. Diese Modelle sind jedoch beinahe so groß wie ein WLAN-Router und lassen sich nicht platzsparend in einer Steckdose unterbringen wie kleinere Repeater. Benötigen Sie mehrere LAN-Anschlüsse, weil Sie über den Repeater als WLAN-Brücke mehr als ein Gerät in das Funknetz bringen möchten, greifen Sie besser zu einem Switch.

Lesetipp: Was ist was bei Netzwerkprotokollen

Insbesondere bei schnelleren Repeatern mit 11ac-WLAN ist ein LAN-Anschluss mit Gigabit-Tempo empfehlenswert. Geht es ausschließlich darum, die Internetverbindung vom Router zu verlängern, reicht bei den meisten aktuellen DSL- und Kabelanschlüssen Fast Ethernet (100 MBit/s) aus. Doch wenn Sie beispielsweise ein NAS oder einen Computer für größere Backup- oder Kopieraktionen ins WLAN einbinden wollen, dann kann ein Fast-Ethernet-Port zum Flaschenhals werden.

Eine andere Funktion benötigt der Repeater, wenn Sie über ihn eine Set-Top-Box für IPTV wie etwa die Telekom Entertain mit dem Router verbinden möchten: Nur wenn er IGMPv3 (Internet Group Management Protocol Version 3) beherrscht, kann er die IPTV-Pakete korrekt weiterleiten. Ansonsten friert möglicherweise beim Umschalten das Bild ein oder die TV-Darstellung stockt sichtbar.

Spezielle Repeater erweitern das Heimnetz per Powerline oder verteilen das TV-Signal an WLAN-Geräte wie der DVB-C-Repeater von AVM.
Spezielle Repeater erweitern das Heimnetz per Powerline oder verteilen das TV-Signal an WLAN-Geräte wie der DVB-C-Repeater von AVM.

Für unter 30 Euro bekommen Sie einen Repeater mit dem 11n-Standard. Damit lässt sich das Funknetz eines älteren Routers erweitern. Er genügt, wenn Sie ein älteres oder günstiges Tablet oder Smartphone mit 11n zusätzlich ins WLAN einbinden wollen. Die Preise für Repeater mit dem aktuellen Standard 11ac starten bei rund 35 Euro: Diese Modelle arbeiten aber nur mit einem Datenstrom über 5 GHz, also maximal 433 MBit/s. Um ein größeres Netzwerk mit mehreren 11ac-Geräten zu erweitern, sollten Sie ab rund 50 Euro investieren: Dann schafft der Repeater mit zwei Datenströmen 866 MBit/s über 5 GHz und 300 MBit/s über 2,4 GHz. Der LAN-Anschluss mit Gigabit-Tempo bringt TV, Konsole, Set-Top-Box oder NAS mit ausreichend hohem Tempo ins WLAN.

Ein wenig teurer sind WLAN-Repeater, die mit Powerline-Technik arbeiten. Diese eignen sich hervorragend dazu, das Heimnetz in weiter entfernte Zimmer oder andere Stockwerke zu erweitern: Router und Repeater sind per Powerline verbunden, der Repeater bindet kabellose Geräte als WLAN-Access-Point ins Heimnetz ein. Sie benötigen hierfür mindestens einen weiteren Powerline-Adapter. Daher gibt es die Powerline-Repeater auch in passenden Paketen mit zwei oder mehr Geräten zu kaufen. Eine spezielle Funktion bringt der DVB-C-Repeater von AVM mit: Er verteilt das TV-Signal eines Kabelanschlusses über WLAN im Heimnetz. So können Sie über die Fritz-TV-App auf dem Smartphone oder Tablet unverschlüsselte Programme anschauen. Mithilfe des VLC Players klappt es auf dem PC.

Repeater einrichten: Per Knopfdruck oder Browser

Sämtliche Repeater lassen sich entweder über WPS per Tastendruck oder mithilfe eines Browser-Menüs einrichten und mit dem Router verbinden. Sie können hierbei Netzwerkkennung (SSID) und -Schlüssel vom Haupt-WLAN übernehmen. Oder der Repeater spannt ein eigenes WLAN auf. Letzteres macht das Heimnetz etwas unübersichtlicher, weil es nun zwei, bei Dual-Band-Repeatern sogar vier verfügbare WLANs gibt. Andererseits lässt sich so besser nachvollziehen, in welchem WLAN ein Gerät gerade eingebucht ist. Denn manchmal wählen einige WLAN-Clients trotz des besseren Signals vom Repeater lieber das WLAN des Hauptrouters, was Sie bei identischen SSIDs nicht überprüfen können.

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