Die Firma mit der Maus

28.11.2006

Es gibt zwei arg strapazierte Bilder, die immer wieder in Verbindung mit Logitech gebraucht werden: "Mäusekönig" und "Rekordjäger". Dabei hat das Schweizer Unternehmen in den 25 Jahren seines Bestehens weit mehr zu bieten.

Statt in einer Garage wie HP erblickte Logitech in einer Scheune im waadtländischen Apples in der Schweiz das Licht der Welt. Und eigentlich wollte der Gründer und heutige Verwaltungsratspräsident Daniel Borel gemeinsam mit Pierluigi Zappacosta und Giacomo Marini eine Softwarefirma gründen. Daher auch der Name Logitech. Logi ist die französische Abkürzung für "Logiciel" (Software). Doch der immense Bedarf an PC-Eingabehilfen schon Mitte der Achtziger ließ die drei auf die Hardwareseite und somit zu den Mäusen wechseln. Mit großem Erfolg. Mittlerweile hat Logitech weltweit über 700 Millionen Mäuse verkauft. Und nach acht Rekordjahren in Folge stieg der Gesamtjahresumsatz weltweit auf aktuell 1,8 Milliarden Dollar. Somit stimmen die beiden oben genannten Bilder sehr wohl.

Digitaler Lifestyle

Allein Mäuse produzieren und "Mäuse machen" ist Logitech nicht genug. Das Unternehmen entwickelte und vertrieb in den vergangenen Jahren zahlreiche andere Produktgruppen, die immer mehr in den Bereich "digitaler Lifestyle" wachsen. Dazu gehören neben Tastaturen auch Webcams, Lautsprechersysteme, Kopfhörer, Universalfernbedienungen und Spielezubehör. Ebenfalls mit fast schon unerhörtem Erfolg.

In vielen Bereichen hat sich Logitech in kürzester Zeit die Marktführerschaft erarbeitet. In vielen, aber nicht in allen Bereichen. Denn es gab in den 25 Jahren des Firmenbestehens tatsächlich auch mal Flops. Wie beispielsweise das PDA-Keyboard. Logitech war von dem Produkt überzeugt, investierte viel Zeit und Geld in die Entwicklung, aber es lag wie Blei in den Regalen. Zum Schluss wurden die Bestände verschenkt.

Auch vom 3D-Controller "Cyberman II", der 1999 auf den Markt kam, wurden gerade einmal 150 Stück verkauft. Vielleicht war der Acht-Achsen-Controller damals einfach nur seiner Zeit voraus. Denn mittlerweile ist er als "Eyedrive" in BMWs zu finden.

Andererseits gab es seit Bestehen von Logitech auch echte Überraschungserfolge, an die anfangs kaum einer geglaubt hat. So wurde 1999 lange darüber diskutiert, ob eine Maus-Tastatur-Kombination überhaupt Sinn macht. Letztendlich setzte sich das Produktmanagement über den Kopf des Top-Managements hinweg. Heraus kam der Desktop, einer der absoluten Top-Seller des Unternehmens.

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