Ranking 2012

Die größten Systemhäuser in Deutschland

07.11.2012

Bechtle bleibt dran

Dem Branchenprimus bleibt Verfolger Bechtle dicht auf den Fersen. Für angemessenen Rückenwind sorgen beim zweitgrößten Systemhaus Deutschlands weiterhin auch die Übernahmen: So baute Bechtle beispielsweise den CAD-Bereich kontinuierlich aus, in dem nach und nach einige Partner des CAD-Softwareherstellers Solidworks akquiriert wurden: 2010 kam SolidPro an Bord, 2011 folgte SolidLine und im August 2012 verleibte sich Bechtle den Solidworks-Vertrieb des Beratungs- und Softwarehauses SPI Systemberatung ein.

In Deutschland legte Bechtle 2011 ein Umsatzplus von 13,5 Prozent hin - das reichte jedoch nicht, um Computacenter an der Spitze abzulösen: Der Unterschied zwischen Platz eins und zwei beziffert sich auf 92 Millionen Euro Umsatz, den der Spitzenreiter mehr verbuchte. Legt man die internationalen Einnahmen als Vergleichsmaßstab zugrunde, liegt Computacenter mit 1,995 Milliarden Euro sogar um fast 40 Prozent über den Einnahmen der Bechtle AG.

In diesem Jahr ist das Rennen wieder offen, zeigt sich Bechtle doch wie schon 2011 erneut in bester Kauflaune: Ein halbes Jahr nach der Akquisition des Hamburger Systemhauses HanseVision im Juli 2011 griff das Unternehmen bei einem weiteren SharePoint- und Cloud-Spezialisten zu: der Redmond Integrators GmbH aus Bochum. Zu den spektakulärsten Bechtle-Übernahmen hierzulande zählte die Akquisition von Kumatronik im März 2012, die mit rund 100 Mitarbeitern im vergangenen Jahr etwa 22,1 Millionen Euro umsetzte.

Der flotte Ausbau des Systemhausbereichs, vor allem im europäischen Ausland, und die zahlreichen Neueinstellungen, haben ihren Preis: Es waren vor allem die Kosten für die gestiegene Belegschaft, die im ersten und zweiten Quartal 2012 den Konzerngewinn von Bechtle drückten.
Zwar erhöhte sich der Gesamtumsatz in den ersten drei Monaten um knapp sieben Prozent auf 487,6 Millionen Euro, das EBIT allerdings sank leicht um 2,9 Prozent auf 17,3 Millionen Euro. Das entspricht einer Brutto-Marge von 3,6 Prozent. Die war im Vorjahr mit 3,9 Prozent noch etwas besser. Konzernweit beschäftigte Bechtle im ersten Quartal dieses Jahres 5.584 Mitarbeiter, das sind 745 Beschäftigte mehr als im Vorjahresquartal 2011.

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