Kompatible Tinten und Toner

Die günstige Alternative

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Kunden fragen beim Händler oft gezielt nach Druckerverbrauchsmaterial von Fremdherstellern. Es ist allerdings nicht so einfach, das richtige Portfolio mit qualitativ hochwertigen Tinten und Tonern bereitzustellen.
"Sogenannte Schweinepreise bei OEM-Toner sind auch im Supplies-Geschäft ein Problem", Michael Unmüßig, geschäftsführender Gesellschafter der K+U Printware GmbH
"Sogenannte Schweinepreise bei OEM-Toner sind auch im Supplies-Geschäft ein Problem", Michael Unmüßig, geschäftsführender Gesellschafter der K+U Printware GmbH
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Kunden fragen beim Händler oft gezielt nach Druckerverbrauchsmaterial von Fremdherstellern. Es ist allerdings nicht so einfach, das richtige Portfolio mit qualitativ hochwertigen Tinten und Tonern bereitzustellen.

Den Drucker billig verkaufen und am Tinten- und Tonerverkauf richtig verdienen, dieses Prinzip gibt es nach wie vor. Noch schauen die Kunden zu wenig auf die späteren Kosten, insbesondere im privaten und im SoHo-Bereich. Die Folgen sind bekannt: Je günstiger der Drucker verkauft wird, desto tiefer müssen die Kunden später beim Supplies-Kauf in die Tasche greifen. Deshalb blüht auch das Geschäft mit kompatiblem Verbrauchsmaterial.

Allerdings machen nicht nur die Originalhersteller, sondern auch die Billigimporte aus Fernost den etablierten Verbrauchsmaterialspezialisten das Leben schwer. "Patenfälschungen und Plagiate beunruhigen den Fachhandel", weiß Michael Unmüßig, geschäftsführender Gesellschafter der K+U Printware GmbH, die auch unter ihrer Marke Freecolor bekannt ist. "Schlechte Qualität der meist im Internet agierenden Anbieter verunsichert die Verbraucher", berichtet er. Manche Anbieter, insbesondere aus China, nehmen es in der Tat mit Geschmacksmustern und Patenten nicht so genau. So kann der Schuss für den involvierten Händler auch nach hinten losgehen, denn er läuft Gefahr, dass die Produkte beschlagnahmt werden. Die daraus resultierenden Ansprüche dann beim chinesischen Zulieferer geltend zu machen ist meist ein hoffnungsloses Unterfangen, weiß ein Brancheninsider.

Diskussion im ChannelPartner-Forum

So wird auch im ChannelPartner-Forum der Einsatz von Fremdtinte kontrovers diskutiert. "Mit Fremdtinte haben wir leider überwiegend negative Erfahrungen gemacht", berichtet das Forumsmitglied "MHM65". "Ich jedenfalls lasse als Händler die Finger davon, der Ärger ist mir das nicht wert", pflichtet "CharlyR" bei.

Auch "kfitservice" und "edv-crew" berichten über schlechte Erfahrungen mit diversen Fremtonermarken im Einsatz mit bestimmen Druckerfabrikaten. Es schein sehr unterschiedliche Ergebnisse je nach Kombination zu geben. "Mitnichten kann man behaupten, dass diese grundsätzliche keine guten Druckergebnisse liefern können, aber die Qualitätskontinuität ist uns nicht hoch genug. Diesen Stress wollen wir weder unseren Kunden noch uns antun" bestätigt "Baseline Toner".

Es gibt aber auch andere Meinungen: "Alle Kunden - und es sind schon über 50, die bei mir ein Canon-Drucker gekauft haben - arbeiten ausschließlich mit Fremdtinte", berichtet "Business EDV". Bisher habe es nicht eine einzige Reklamation gegeben.

"Finger weg von allen Supplies, bei denen sich der Hersteller nicht mit seinem Namen auf die Verpackung getraut hat, das hat schon meist seinen Grund", weiß "cymk". "s_bartel" rät daher, "unbedingt nur mit Firmen zusammenarbeiten, die im Worst Case das GAP zwischen Garantie und Schaden durch Fremdtoner abdecken".

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