Scheitern von IT-Projekten

Die häufigsten Ausreden von IT-Mitarbeitern

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
Da kann die neue Software-Lösung noch so gut sein: Wenn die Angestellten nicht damit arbeiten, ist das aufwändig projektierte System für die Tonne. "Geht nicht, haben wir nicht, das war doch schon immer so". Doch es gibt passende Konter.

Die Erfolgsbilanz von IT-Projekten ist nach übereinstimmender Erkenntnis diverser Studien eher ernüchternd. Die Erfolgsquote liegt, abhängig vom Untersuchungsgegenstand, gerade einmal zwischen 20 und 45 Prozent. Nicht alle anderen scheitern; mit zusätzlichen Geldern lassen sich nachträglich Ziele oft wenigstens noch teilweise erreichen. Nur etwa jedes zehnte Projekt geht wirklich komplett in die Hose.

Ausrede: "Ich bin ein Mann der Straße. Meine Stärken liegen nicht im Anlegen von Datensätzen." Konter: "Dann ist es umso wichtiger, die richtigen Kunden zu besuchen."
Ausrede: "Ich bin ein Mann der Straße. Meine Stärken liegen nicht im Anlegen von Datensätzen." Konter: "Dann ist es umso wichtiger, die richtigen Kunden zu besuchen."
Foto: Robert Kneschke - Fotolia.com

Über die Gründe des Misserfolgs zerbrechen sich Generationen von IT-Beratern und -Systemhäusern seit Jahren die Köpfe. Fakt ist, dass es oft an weichen Faktoren mangelt, die einem Projekterfolg nachhaltig im Wege stehen: "Projekte scheitern nicht an der Technik", resümieren zum Beispiel Cleo Becker und Eberhard Huber in ihrer Studie "Die Bilanz des (Miss)-Erfolges in IT-Projekten". Projekte scheiterten vielmehr an fehlender Information und fehlendem Vertrauen ins Team.

Oft zeigt sich der Misserfolg eines Projekts nicht sofort; auch die gelungene Implementierung neuer Technologien bürgt umgekehrt nicht für durchschlagende Wirkung bei den Mitarbeitern. Und selbst intelligente IT-Systeme, hat Software-Hersteller Adobe ausgemacht, "treffen bei einer beträchtlichen Anzahl von Mitarbeitern immer noch auf Skepsis und Misstrauen". Da über die Einführung neuer Technologien selten nach basisdemokratischen Spielregeln abgestimmt wird, reagieren Mitarbeiter subtiler: mit passiven Widerstand bis hin zur Sabotage der neuen Systeme.

Adobe hat die zehn beliebtesten Ausreden zusammengefasst, mit denen Mitarbeiter die Benutzung moderner Software-Tools verweigern. Solche Ausflüchte gaukelten einen triftigen Grund vor, heißt es in der Übersicht. Wer die Umstände aber kenne, könne die meisten als das entlarven, was sie sind: Ausreden. Um dann die Mitarbeiter mit schlagfertigen Antworten aktiv für sich zu gewinnen.

Ausrede 1: Ich habe nie eine Schulung bekommen.
Ihre Antwort: Das ist auch gut so! Erfolgreiche Software ist selbsterklärend und die Benutzerführung intuitiv, so dass meist gar keine Schulung nötig ist. Es macht Spaß, damit zu arbeiten. Probieren Sie’s einfach aus!

Ausrede 2: Die Programmoberfläche ist zu komplex für den gelegentlichen Benutzer.
Ihre Antwort: Früher war das vielleicht einmal der Fall. Heute fällt das schnelle Verstehen von Programmen leicht, weil sie eine erprobte und intuitive Benutzeroberfläche bieten. Zudem macht das Arbeiten mit den grafisch orientierten Menüs einfach Spaß.

Ausrede 3: Ich habe nur einen Office-Tag pro Woche. Den nutze ich lieber für meine Kundenaktivitäten. Ich habe keine Zeit dazu, Datenbanken zu pflegen.
Ihre Antwort: Perfekt! Wenn Kundenaktivitäten der Schwerpunkt Ihrer Arbeit sind, sollten Sie auch hier die meiste Zeit investieren. Moderne Anwendungen sind vorzügliche Helfer, um diese Zeit intensiv zu nutzen. Und das kommt Ihnen draußen wieder zugute. Ganz persönlich natürlich.

Ausrede 4: Was habe ich davon, wenn ich den Job des Administrators mache?
Ihre Antwort: Völlig klar, Ihre Kontakte sind Ihre Daten im System. Das ist Ihr Kapital. Um sicher zu gehen, dass alles seine Richtigkeit hat, pflegen Sie diese Daten am besten selbst ein. Dann müssen Sie nicht warten, bis der Administrator sich Zeit dafür nimmt. Sie selbst haben die beste Kontrolle über Ihre Aufgaben.

Ausrede 5: Ich bin ein Mann der Straße. Meine Stärken liegen im Kundengespräch – nicht im Anlegen von Datensätzen.
Ihre Antwort: Bestens! Dann ist es umso wichtiger, die richtigen Kunden zu besuchen. Bei der Auswahl kann das System aber unterstützen. Außerdem wird die Qualität der Interaktion besser, weil Sie sich optimal vorbereiten können. Wer sich das bisschen Zeit nimmt, ist garantiert erfolgreicher.

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