Tablets von Asus, HP, HTC & Co.

Die iPad-Verfolger im Detail

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

HTC Flyer: Klein, aber oho

Bei der Vorstellung des "HTC Flyer" musste der Hersteller Kritik einstecken - nicht ohne Grund, wie ein Blick in die Spezifikationen zeigt: Das Gerät ist trotz ähnlicher Preismarke nur halb so groß wie die große Mehrheit der iPad-Rivalen. Damit nicht genug, verzichtet das Flyer auf die bei aktuellen Android-Tablets weit verbreitete Dual-Core-CPU von Nvidia und verbaut einen einfachen 1,5-Gigahertz-Snapdragon-Prozessor mit 1GB RAM von Qualcomm. Als Software wählte HTC nicht die Tablet-optimierte Honeycomb-Version, sondern das Smartphone-Betriebssystem Android 2.3 (Gingerbread), das dem HTC Sense als Oberfläche übergestülpt wurde.

Trotz dieser Schwachpunkte erweist sich das Gesamtpaket in der Praxis als überraschend stimmig. So eignet sich das Sieben-Zoll-Display mit 1024 mal 600 Pixel Auflösung ideal für die schnelle Nutzung unterwegs. Das Gerät lässt sich bequem in der Jackentasche transportieren und kann auch gut mit einer Hand gehalten werden - nicht zu lange allerdings, denn mit 420 Gramm ist der Flyer etwas übergewichtig. Auch die scheinbare Untermotorisierung macht sich in der Praxis kaum bemerkbar. Das Laden von Programmen, die Wiedergabe von Videos oder der Wechsel von horizontaler auf vertikale Ansicht erfolgen ohne merkliche Verzögerungen.

Hochwertige Verarbeitung

Was die Verarbeitung anbelangt, liegt der Flyer auf dem von HTC-Smartphones gewohnten Niveau. Das Tablet ist nicht nur mit einem schicken Vollaluminium-Gehäuse ausgestattet, sondern verzichtet ganz auf phyische Bedien-elemente auf der Vorderseite. Stattdessen sind im Rahmen drei Soft-Keys für Startbildschirm, Menü und Zurück integriert. Rechts daneben findet sich ein weiteres, gelb beleuchtetes Symbol für den mitgelieferten Stift. In Verbindung mit der HTC-Anwendung "Kritzeln" kann man damit Screenshots von Websites, Dokumenten etc. bearbeiten, malen oder Notizen (mit integrierter Evernote-App) anfertigen. Für die Bedienung ist der Stylus aber nicht gedacht.

Umfangreiche Ausstattung

Auch mit den übrigen Features muss sich das Flyer nicht verstecken. So besitzt das Gerät Front und Rückkamera mit 1,3 beziehungsweise fünf Megapixel Auflösung, der interne Speicherplatz beträgt beim UMTS-Modell 32 GB (WLAN 16 GB) und ist über eine MicroSD-Karte erweiterbar. Positives ist auch vom Akku zu berichten: Laufzeiten von einem Tag oder mehr sind kein Problem. Lediglich bei den Schnittstellen hat HTC etwas gespart. Hier gibt es nur eine USB-Buchse, die überdies zum Laden genutzt wird.

Stimmige Software

Softwaretechnisch hebt sich der Flyer dank Android 2.3 und HTC Sense positiv von Honeycomb-Geräten wie dem Motorola Xoom ab. Der Nutzer bewegt sich in einer von Android-Smartphones gewohnten Umgebung, alles ist schnell erreichbar, nichts wackelt oder stürzt gar ab. Hinzu kommt, dass der Hersteller aus Taiwan bereits eine Reihe von Anwendungen vorinstalliert hat.

Fazit: Weniger ist mehr

Mit dem HTC Flyer ist es den Taiwanern gelungen, die von ihren Smartphones bekannte Verarbeitung und Funktionalität auch auf Tablets zu übertragen und so im von Apple dominierten Markt eigene Akzente zu setzen. Wenn das Gerät auch nicht ganz perfekt ist, füllt es dennoch gut die Nische zwischen Smartphone und iPad/Netbook. Die Qualität lässt sich HTC mit 500 (WLAN-Version) beziehungsweise 700 Euro (UMTS-Version) allerdings teuer bezahlen.

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