Imagepflege als Grundlage des Geschäftserfolgs

Die Website als Visitenkarte

Bernhard Kuntz ist Inhaber der Marketing- und PR-Agentur Die PRofilBerater.
Für die Kunden der meisten Dienstleister und Angehörigen beratender Berufe ist das Internet heute die wichtigste Informationsquelle. Deshalb sollten diese Selbstständigen regelmäßig checken, ob ihre Webseite nicht nur viele, sondern auch die richtigen Besucher anlockt.
Google bietet den Unternehmen viele Möglichkeiten, auf die eigene Homepage aufmerksam zu machen. Aber auch die Mitbewerber sind nicht inaktiv.
Google bietet den Unternehmen viele Möglichkeiten, auf die eigene Homepage aufmerksam zu machen. Aber auch die Mitbewerber sind nicht inaktiv.
Foto: MacX - Fotolia.com

Die meisten Dienstleister und Angehörigen beratender Berufe betreiben kein Monitoring, wie ihre Webseite im Netz dasteht und welches Verhalten die Besucher ihrer Webseiten zeigen. Der häufigste Grund hierfür: Sie unterschätzen die Bedeutung ihrer Webpräsenz für die Neukunden-Akquise. Selbstständige sollten ein solches Monitoring jedoch betreiben – auch weil sich die einmal erzielten Google-Rankings ändern. Denn auch ihre Mitbewerber sind nicht inaktiv.

Zumindest ein oberflächliches Monitoring können auch Selbstständige selbst vornehmen, die keine Affinität zur Informationstechnologie haben. Angenommen Sie sind ein in Frankfurt ansässiger Verkaufstrainer, dessen Kunden vorrangig aus dem Rhein-Main-Gebiet kommen. Dann sollten Sie zum Beispiel jeden Monat die Suchwortkombination "Verkaufstrainer Frankfurt" bei Google & Co eingeben, um zu checken, wie Ihre Webseite im Vergleich zu denen Ihrer Mitbewerber im Netz dasteht. Dasselbe sollten Sie mit Begriffsvarianten wie "Trainer Verkauf Frankfurt", "Verkaufstraining Frankfurt" und "Verkaufsseminar Frankfurt" tun. Sonst ist die Gefahr groß, dass Ihre Webseite zwar bei einer Begriffsvariante weit vorne steht, ansonsten aber nicht.

Webpräsenz und Zugriffszahlen checken

Wie verschieden abhängig von den Begriffen und deren Schreibweise oft die Suchergebnisse sind, davon können Sie sich selbst ein Bild machen. Geben Sie mal die Suchbegriffe "Verkaufsseminar", "Verkaufsschulung" und "Verkaufstraining" bei Google & Co ein. Dann werden Ihnen völlig unter-schiedliche Ergebnisse angezeigt. Oder geben Sie in die Suchmaschinen mal die Suchwortkombinationen "Berater Marketing" und "Marketing Berater" sowie "Beratung Marketing" und "Marketing Beratung" ein. Auch dann werden ihnen völlig unterschiedliche Webseiten angezeigt. Das zeigt, wie wichtig es für das optimale Gefunden-Werden einer Webseite meist ist, diese nicht nur auf einzelne Worte, sondern auf ganze Begriffsfelder zu optimieren.

Wenn Sie wissen, wie Ihre Webseite bezogen auf die wichtigsten Suchbegriffe im Netz dasteht, sollten Sie checken, wie viele Klicks Ihre Webseite im Vergleich zu denen Ihrer unmittelbaren Mitbewerber aufweist. Das können Sie tun, indem Sie zum Beispiel die Seite www.alexa.com/siteinfo/ranking-check.de aufrufen und in das dafür vorgesehene Fenster zunächst den Domainnamen Ihrer Webseite und dann diejenigen Ihrer Mitbewerber-Seiten eingeben. Dann wird Ihnen jeweils der sogenannte Alexa-Rank der betreffenden Seite angezeigt. Zum Beispiel die Zahl 2 564 893. Oder die Zahl 8 439 763.

Der Alexa-Rank: ein erster Indikator

Der Alexa-Rank ist ein Indikator – mehr nicht – dafür, wie oft eine Webseite besucht wird. Dabei gilt: Je niedriger die Zahl ist, umso häufiger wird die Seite angeklickt. Der Alexa-Rank 2 564 893 ist also weit besser als der Rank 8 439 763. Folglich kann ein deutlich schlechterer Alexa-Rank Ihrer Webseite als der Ihrer Mitbewerberseiten ein Indiz dafür sein, dass Sie im Bereich (Online-)Marketing etwas tun sollten – insbesondere dann, wenn auf Ihre Webseite zudem deutlich weniger Links als auf Ihre Mitbewerber-Seiten verweisen. Auch deren Zahl zeigt Ihnen die Seite www.alex.com an.

Doch Vorsicht! Ein schlechter Alexa-Rank ist nur ein Indiz dafür, dass Sie im (Online-)Marketingbereich etwas tun sollten. Denn was nutzen Ihnen viele Klicks auf Ihre Seite, wenn die Besucher schnell wieder verschwinden? Wenig! Also sollten Sie auch wissen, wie lange die Besucher auf Ihrer Webseite im Vergleich zu den Mitbewerber-Seiten verweilen. Auch hierüber erhalten Sie auf der genannten Webseite erste Informationen. Sie zeigt Ihnen unter anderem an,

  • wie lange die Besucher im Schnitt auf der Webseite, die Sie gerade analysieren, verweilen,

  • wie viele Seiten der jeweiligen Webseite sie im Schnitt besuchen und

  • was die wichtigsten Links sind, über die die Besucher auf die Webseite kommen.

Aus diesen Infos können Sie in etwa ableiten, wo Sie den Hebel ansetzen sollten, um die Zahl der Besucher auf Ihrer Webseite und deren Verweildauer zu erhöhen.

Auf die Verweildauer der Besucher achten

Angenommen Ihre Webseite hat recht viele Klicks, aber die Verweildauer der Besucher ist niedrig. Dann haben Sie Ihre Webseite vielleicht auf die falschen Suchbegriffe optimiert, weshalb viele Personen auf Ihre Seite kommen, die nicht zu Ihren Zielgruppen zählen. Also hauen sie schnell wieder ab. Das ist zum Beispiel bei Beratungsunternehmen oft der Fall, die ihre Webseite auf so globale Begriffe wie Persönlichkeitsentwicklung oder Coaching, Unternehmensberatung oder Betriebsführung optimiert haben.

Oft besuchen aber auch die richtigen Personen eine Webseite. Diese vermittelt ihnen aber nicht schnell genug das Gefühl: Dieser Anbieter ist auf das Lösen meiner Probleme spezialisiert. Auch dann verschwinden die Besucher rasch wieder. Also sollte der Inhaber der betreffenden Webseite diese entsprechend überarbeiten.

Etwas mehr Zeit, sich einzuarbeiten, erfordern die Programme, mit denen eine detailliertere Analyse zumindest der eigenen Webseite möglich ist. Und die erfreuliche Nachricht ist: Auch diese Programme können Sie meist kostenlos aus dem Netz herunter laden.

Mit Google Monitor die Rankings checken

Eines dieser Programme ist Google Monitor. In dieses Programm können Selbstständige alle Such-begriffe und Suchwortkombinationen eintragen, auf die sie ihre Webseite optimiert haben. Danach können sie zum Beispiel monatlich checken, inwieweit sich die Rankings ihrer Webseite bei den einzelnen Begriffen verglichen zum Vormonat verbessert oder verschlechtert haben. Nach elektronischen Mailings können sie mit ‚Google Monitor zudem evaluieren, wie viel Prozent der angeschriebenen Personen ihre Webseite besuchten und (wenn in ihre Webseite ein Shop integriert ist) danach beispielsweise ein offeriertes Buch kauften.

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