Digitales Kunstatelier

09.02.2007
Corels Programm "Painter X" soll Künstlern, Designern und Fotografen mit vielen neuen Funktionen noch besseres und realitätsnäheres Zeichnen und Malen erlauben.

Von Hans-Jürgen Humbert

Corels "Painter X", das Kunstatelier der nächsten Generation, soll wie nie zuvor die Grenze zwischen herkömmlicher und digitaler Kunst verwischen. Dafür haben die Softwareentwickler von Corel eng mit professionellen Künstlern aus den Bereichen Unterhaltung, Werbung, Design und Fotografie zusammengearbeitet. Vor allem die Wechselwirkung zwischen der Leinwand und der Hand des Künstlers wurde näher untersucht. Herausgekommen sind neue Hilfsmittel für den Bildaufbau und eine neue Kategorie mit virtuellen, aber "realistischen" Borstenpinseln, die dem Anwender ein organisches Mal- und Illustrationserlebnis ermöglichen sollen:

Realistische Borstenpinsel: Die neue Werkzeugkategorie "Realistische Borstenpinsel" soll herkömmliche Pinsel mit Borsten, die sich beim Malen anpassen und biegen, getreu nachbilden. Damit wird den Künstlern das Gefühl einer Wechselwirkung zwischen Farbe, Leinwand und Pinsel vermittelt, so Corel.

Bildkompositionswerkzeuge: Um beispielsweise Künstlern zu helfen, ihre Bilder wie ein alter Meister aufzubauen, lässt sich mit dem Werkzeug "Goldener Schnitt" ein Raster mit Hilfslinien für den Goldenen Schnitt einblenden. Außerdem können mithilfe des neuen Layout-Rasters Hilfslinien angezeigt werden, die beliebig angepasst werden können.

Nach Fotos malen: Mit diesem Werkzeug will Corel es dem Künstler jetzt noch einfacher machen, anhand von Fotos Gemälde zu zeichnen. Dazu wurden die Fotomalpaletten aus Painter IX.5 überarbeitet. Mit unterschiedlichen Farbmodellen, die auf verschiedenen Stilen basieren wie Impressionismus, Klassik, Modern, Aquarell, Skizzenbuch und Kreidezeichnung, legt man zu Beginn die Grundstimmung des Bildes fest. Allerdings kann auch ein Farbmodell gewählt werden, das mit den Farben eines offenen Bildes (Fotos) in etwa übereinstimmt. Die Palette "Automatisch Malen" enthält jetzt die Option "Intelligente Striche". Automatisch folgen damit die Farbstriche den Formen des Fotos. Und mit der Option "Intelligente Einstellungen" werden die Malwerkzeuggröße, Strichlänge und der Druck jeweils den Details des Originalbildes angepasst.

Abgleichungspalette: Farben und Intensität zwischen zwei Bildern lassen sich mit diesem Werkzeug abgleichen. Mit Reglern für Farbe, Farbstreuung, Helligkeit, Helligkeitsstreuung und Intensität können die beiden Bilder aneinander angeglichen werden.

In puncto Performance will Corel einiges verbessert haben. So soll Painter X speziell auf Intel basierten Mac-Rechnern große Geschwindigkeitssteigerungen bieten. Das bedeutet nicht nur höhere Leistungen bei den Malwerkzeugen, sondern auch beim Speichern oder Öffnen von Dateien, so das Unternehmen.

Auch die Zusammenarbeit mit Adobe Photoshop wurde verbessert. Dateien, die im Photoshop-Format ".psd" gesichert wurden, lassen sich mit dem Programm öffnen, wobei die charakteristischen Elemente wie beispielsweise Ebenenmasken und Alphakanäle erhalten bleiben. Außerdem werden viele Photoshop-Plug-ins für Mac OS X jetzt vom Painter X unterstützt.

Positiv hervorzuheben ist auch das jetzt in gedruckter Form mitgelieferte Handbuch, das neue Anwender besser unterstützen soll, aber auch für erfahrene Corel-Benutzer viele nützliche Informationen und Tipps bereithält. Abschließend wird in dem Büchlein eine kleine "Bilderausstellung" von Corel-Painter-Künstlern gezeigt.

Die englische Version von Corel Painter X kann ab sofort vorbestellt werden. Ab Ende Februar 2007 ist die englische Box-Version erhältlich. Die Versionen auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Japanisch kommen im Frühling 2007 auf den Markt.

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