DJ Siemens bündelt Finanzströme in der Zentrale - FTD

18.04.2007

HAMBURG (Dow Jones)--Im Kampf gegen schwarze Kassen und mutmaßliche Schmiergeldzahlungen zentralisiert Siemens einem Zeitungsbericht zufolge seine weitverzweigten Zahlungsströme. Das gehe aus einem Schreiben von dem Siemens-Vorstandsvorsitzenden Klaus Kleinfeld und Finanzvorstand Joe Kaeser an die Führungskräfte des Konzerns hervor, das der "Financial Times Deutschland" (FTD-Mittwochausgabe) vorliege. Siemens war kurzfristig für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

In dem Rundschreiben heißt es, dass künftig "alle lokalen Zahlungen aller Siemens-Einheiten" über das zentrale Buchungssystem des Konzerns laufen müssen. Die Siemens AG unterhalte mehr als 5.000 Konten mit zeitweise bis zu 50 Millionen Transaktionen pro Tag. Bislang gehen vor allem solche Zahlungen an der Zentrale vorbei, die Siemens-Gesellschaften im Ausland an Empfänger vor Ort leisten.

Bereits einige Wochen nach dem Bekanntwerden des Skandals im November 2006 hatte Kaeser den Zahlungsverkehr als eines der Hauptprobleme identifiziert und zur Chefsache erklärt. "Die Anzahl von Bankkonten ist auf ein Minimum zu reduzieren", heißt es laut FTD nun in dem Ende vergangener Woche verschickten Rundschreiben.

Die Eröffnung und Führung von Bankkonten unterliege künftig der internen Siemens-Einheit Treasury & Financing Services. Wie die Zeitung weiter schreibt, will Siemens erstmals alle Bankkonten "vollständig und mit korrekten Informationen erfassen und stets aktuell halten".

Webseite: http://www.ftd.de

http://www.siemens.de

DJG/kla/mim

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April 18, 2007 02:04 ET (06:04 GMT)

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