DJ UPDATE: Telekom will 12% Gehaltskürzung bei T-Service

17.04.2007

(NEU: Hintergrund)

Von Stefan Paul Mechnig

Dow Jones Newswires

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Im Ringen um die Auslagerung von rund 50.000 inländischen Beschäftigten hat die Deutsche Telekom AG der Gewerkschaft ver.di erste konkrete Vorschläge unterbreitet. Wie der Konzern am Dienstag nach bis in die Nacht dauernden Verhandlungen mitteilte, sollen die Gehälter der betroffenen "T-Service"-Mitarbeiter um 12% gesenkt werden. Im Gegenzug ist die Telekom bereit, den Kündigungsschutz um zwei Jahre bis Ende 2010 zu verlängern. Bis dahin sollen zudem die drei geplanten neuen Subunternehmen nicht verkauft werden.

Die Telekom, die im Inland stark unter Druck steht, hält die zum 1. Juli vorgesehenen Ausgliederungen für unumgänglich, um die Produktivität zu erhöhen, die Kosten zu senken und den Service zu verbessern. Betroffen von den Maßnahmen sind die Call-Center sowie technische Bereiche in der Festnetz- und Mobilfunksparte. Die hier vorgeschlagene Gehaltssenkung auf Marktniveau solle schrittweise über 30 Monate hinweg erfolgen und durch soziale Ausgleichsmaßnahmen flankiert werden, teilte der Konzern weiter mit.

Bei einer Einigung auf veränderte Einstiegsgehälter sei die Telekom außerdem bereit, neue Arbeitsplätze "in signifikanter Höhe" zu schaffen. Ein Unternehmenssprecher stellte auf Anfrage von Dow Jones Newswires klar, dass sich die jetzt vorgeschlagene Gehaltssenkung auf die bereits bestehenden Arbeitsverhältnisse bezieht.

Für die Einstiegsgehälter hatte die Telekom kürzlich Kürzungen um mehr als 40% vorgeschlagen. Außerdem hatte sie angekündigt, dass die Arbeitszeit aller betroffenen Beschäftigten um vier auf 38 Stunden pro Woche heraufgesetzt werden soll. Nun will der Konzern die Gespräche mit der Gewerkschaft bald fortzusetzen, um einen "tragfähigen Kompromiss" zu erreichen.

Bislang stehen die Zeichen auf Konfrontation. Ver.di unternimmt seit einer Woche Warnstreiks, die zunehmend ausgeweitet wurden. Zur vierten Verhandlungsrunde am Montag legten nach Angaben der Gewerkschaft bundesweit 12.000 Beschäftigte vorübergehend die Arbeit nieder. Ver.di fordert bislang in einem ersten Schritt Verhandlungen über einen tariflichen Schutz für die betroffenen Beschäftigten, während die Telekom nur über eine Paketlösung sprechen wollte. Für Dienstagvormittag hat die Gewerkschaft zu einer Pressekonferenz nach Bonn eingeladen.

Webseiten: http://www.telekom.de

http://www.verdi.de

-Von Stefan Paul Mechnig, Dow Jones Newswires, ++ 49 (0) 211 - 13 87 213,

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April 17, 2007 02:40 ET (06:40 GMT)

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