Drillisch: Freenet-Vorstand Vertrauen entziehen - Zeitung

03.08.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vorstand der freenet AG soll nach Vorstellung eines wichtigen Aktionärs bei der Hauptversammlung am kommenden Freitag im Wege eines Vertrauensentzuges abgelöst werden. Anders als bei einer Nichtentlastung des Vorstands schaffe man damit für den Aufsichtsrat die Möglichkeit, den Vorstand zu entlassen, sagte der Chef des Mobilfunkanbieters Drillisch, Paschalis Choulidis, dem "Euro am Sonntag". "Obwohl der Aufsichtsrat auch damit nicht dazu gezwungen werden könnte, können wir uns nicht vorstellen, dass er dann nicht handeln wird", fügte er hinzu.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vorstand der freenet AG soll nach Vorstellung eines wichtigen Aktionärs bei der Hauptversammlung am kommenden Freitag im Wege eines Vertrauensentzuges abgelöst werden. Anders als bei einer Nichtentlastung des Vorstands schaffe man damit für den Aufsichtsrat die Möglichkeit, den Vorstand zu entlassen, sagte der Chef des Mobilfunkanbieters Drillisch, Paschalis Choulidis, dem "Euro am Sonntag". "Obwohl der Aufsichtsrat auch damit nicht dazu gezwungen werden könnte, können wir uns nicht vorstellen, dass er dann nicht handeln wird", fügte er hinzu.

Mit der Forderung nach einer Ablösung des Managements solle sichergestellt werden, dass eingeleitete Prozesse, der Verkauf der DSL-Sparte und die Reduzierung der 1,3 Mrd EUR Schulden, auch abgeschlossen würden, sagte der Drillisch-Chef weiter. Im Falle einer Niederlage würden Drillisch und United Internet ihre Anteilspositionen ausbauen. United Internet war für eine Stellungnahme kurzfristig nicht zu erreichen.

freenet-Vorstandsvorsitzender Eckhard Spoerr erwartet nach eigenen Aussagen für das Aktionärstreffen einen "Showdown" mit den größten Anteilseignern. Spoerr sagte der "Welt am Sonntag", er erwarte, dass die Großaktionäre United Internet und Drillisch ihre Beteiligung an freenet aufstocken und versuchen würden, den Aufsichtsrat und den Vorstand "zu entmachten und hinauszuwerfen". United Internet und Drillisch halten über die gemeinsame MSP Holding aktuell rund 26% an freenet.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist die Übernahme von Debitel durch freenet. United Internet und Drillisch hatten sich selbst um eine Übernahme von freenet bemüht. Ende April hatte sich freenet gegen den Widerstand ihrer Hauptaktionäre auf eine Übernahme von debitel verständigt.

Aus der 1,63 Mrd EUR schweren Transaktion ging der mit 19 Millionen Kunden der drittgrößte Mobilfunkanbieter auf dem deutschen Markt hervor. Anschließend versuchten United Internet und Drillisch, die Transaktion durch eine einstweilige Verfügung auf gerichtlichem Wege zu verhindern.

Webseiten: http://www.drillisch.de http://www.united-internet.de http://www.freenet.de DJG/hab

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