Drillisch will Aufsichtsrat von freenet abwählen lassen

26.06.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Die beiden Großaktionäre der freenet AG, die United Internet AG und Drillisch AG, wollen auf der bevorstehenden Hauptversammlung ihre Auseinandersetzung mit dem Aufsichtsrat und Vorstand fortsetzen. Zum einen solle der Aufsichtsrat von freenet abgewählt werden, zum anderen soll dem Vorstand die Entlastung verweigert werden, sagte der Vorstandssprecher von Drillisch, Paschalis Choulidis, am Donnerstag zu Dow Jones Newswires.

FRANKFURT (Dow Jones)--Die beiden Großaktionäre der freenet AG, die United Internet AG und Drillisch AG, wollen auf der bevorstehenden Hauptversammlung ihre Auseinandersetzung mit dem Aufsichtsrat und Vorstand fortsetzen. Zum einen solle der Aufsichtsrat von freenet abgewählt werden, zum anderen soll dem Vorstand die Entlastung verweigert werden, sagte der Vorstandssprecher von Drillisch, Paschalis Choulidis, am Donnerstag zu Dow Jones Newswires.

Gleichzeitig sollen der am 8. August stattfindenden Hauptversammlung sechs Personen zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden, darunter der ehemalige E-Plus-Chef Uwe Bergheim und der 1&1-Vorstand Andreas Gauger. Drillisch habe Antrag auf Änderung der Tagesordnung gestellt. Das Vorgehen sei mit United Internet abgestimmt. Beide Unternehmen kontrollieren über die MSP Holding 26,33% der Anteile von freenet.

Choulidis erläuterte im Gespräch mit Dow Jones Newswires die Position seines Unternehmens. Bei freenet solle ein personeller Neuanfang gestartet werden. Die ausgewählten Personen seien neutral.

Das Management von freenet führe jetzt das durch, was Drillisch schon immer gefordert habe, sagte Choulidis weiter. Allerdings seien unter Führung von Eckhard Spoerr der nun in Aussicht gestellte Verkauf der DSL-Sparte zu spät getroffen worden. Jetzt sei kein vernünftiger Preis mehr zu erzielen.

Choulidis setzt auf die Unterstützung durch andere Aktionäre und auf deren Unzufriedenheit mit dem Kurs der freenet-Aktie. Jeder Aktionär müsse selbst entscheiden, wie er abstimme.

Die Sprecherin von freenet, Elke Rüth, nannte den Zeitpunkt für eine Stellungnahme des Vorstands zu den Anträgen "noch zu früh". Allerdings sei der Aufsichtsrat erst seit einem Jahr im Amt, und das Unternehmen sei mit dessen Wirken zufrieden.

United Internet hatte sich zusammen mit Drillisch um eine Übernahme von freenet bemüht. Ende April hatte sich freenet gegen den Widerstand der Hauptaktionäre aber auf eine Übernahme von debitel. Seitdem liegen die Unternehmen - unter anderem vor Gericht - im Streit miteinander.

Webseiten: http://www.freenet.ag http://www.drillisch.de http://www.united-internet.de -Von Martin Rapp, Dow Jones Newswires, ++49 (0) 69 297 25 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/mmr/jhe

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