EADS warnt Politik vor Kürzungen beim Eurofighter - FTD

08.02.2009
BERLIN (Dow Jones)--Angesichts politischer Forderungen nach einer Überprüfung von Rüstungsprojekten hat der Luftfahrtkonzern EADS vor erheblichen Konsequenzen gewarnt. "Ich gehe davon aus, dass Deutschland beim Eurofighter vertragstreu ist", sagte der Leiter der EADS-Rüstungssparte, Stefan Zoller, der Zeitung "Handelsblatt" (HB/Montagsausgabe). "Ein Ausstieg aus laufenden Projekten würde extrem hohe Kosten verursachen."

BERLIN (Dow Jones)--Angesichts politischer Forderungen nach einer Überprüfung von Rüstungsprojekten hat der Luftfahrtkonzern EADS vor erheblichen Konsequenzen gewarnt. "Ich gehe davon aus, dass Deutschland beim Eurofighter vertragstreu ist", sagte der Leiter der EADS-Rüstungssparte, Stefan Zoller, der Zeitung "Handelsblatt" (HB/Montagsausgabe). "Ein Ausstieg aus laufenden Projekten würde extrem hohe Kosten verursachen."

EADS verhandelt derzeit mit den beteiligten Ländern über die dritte Liefertranche beim Eurofighter. In den Gesprächen hatte das Unternehmen davor gewarnt, dass es zu einer Produktionsunterbrechung komme, sollte die Politik die vereinbarte Bestellung der dritten Tranche nicht noch im ersten Quartal 2009 unterzeichnen. Wegen akuter Finanznöte würde etwa die britische Regierung ihre Bestellung gerne reduzieren.

Aus Sicht der Industrie haben sich die Regierungen mit den Verträgen aber zur Abnahme von insgesamt 660 Eurofighter verpflichtet EADS-CEO Louis Gallois bekannte sich zudem zum zweiten großen multilateralen Rüstungsprojekt, dem Militärtransporter A400M. Wegen erheblicher Probleme bei der Entwicklung des Flugzeuges gibt es laut FTD etwa in Berlin Befürchtungen, EADS könne aus dem Projekt aussteigen.

"Wir haben nicht die Absicht, das A400M-Projekt zu stoppen", sagte Gallois nun im Handelsblatt-Interview. Man werde ein Flugzeug "für die nächsten 45 Jahre planen und bauen." Gallois räumte ein, dass EADS die Probleme unterschätzt und ihre eigenen Fähigkeiten überschätzt habe. Zugleich sagte Gallois den von der Lieferverzögerung betroffenen Regierungen Verhandlungen zu.

"Wir sind bereit, über eine Lösung der Probleme zu reden, die durch die Verspätungen entstehen. Das gilt besonders für die britische und französische Regierung, die die größten Probleme haben", sagte er. Deutschland habe bisher noch keine Gespräche gefordert. "Selbstverständlich sind wir bereit, auch mit Berlin über dieses Thema zu reden."

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