Ein bisschen Spaß muss sein

Eine Spam-Mail beantwortet – und was dann passiert ist

Alexander Dreyßig betreut als Senior Portal Manager die Online-Angebote von Computerwoche, CSO und TecChannel. 

Die bittere Enttäuschung

Lieber Paul

Tut mir leid, wenn ich Sie jetzt enttäuschen muss, aber ich bin weder ein 65jähriger Rentner, noch willens Geld zu bezahlen. Ich bin Redakteur bei der COMPUTERWOCHE.

Ich weiß, dass Sie jetzt ein bisschen enttäuscht sind, aber es wäre dennoch sehr nett, wenn Sie mir ein kurzes Interview geben könnten. Selbstverständlich müssen Sie nicht alle Fragen beantworten.

  1. Wie lange arbeiten Sie schon in Ihrem Job?

  2. In vielen Ländern ist es illegal unaufgefordert E-Mails zu verschicken. Hatten Sie in diesem Zusammenhang schon Schwierigkeiten mit der Polizei?

  3. Haben Sie bezüglich Ihres Jobs moralische Bedenken?

  4. Arbeiten Sie in Ihrem Job, weil es Ihnen Spaß macht, oder weil Sie kaum wirkliche Alternativen haben?

  5. Die Methode, die Sie benutzen ("Wir haben XXX Millionen gefunden ...") scheint doch inzwischen allgemein bekannt zu sein. Als IT-Journalist kann ich nicht glauben, dass sie immer noch funktioniert. Daher wäre es sehr interessant zu erfahren, wie groß ihre Erfolgsquote ist. Oder genauer: Wie viele E-Mails müssen Sie schreiben, um eine positive Antwort zu erhalten?

  6. Wie viel Geld können Sie pro "Kunde" verdienen?

Schöne Grüße
COMPUTERWOCHE

[Nachdem Paul von unserer letzten Mail wohl etwas enttäuscht war und sich nicht mehr gemeldet hat, haben wir uns dennoch nicht entmutigen lassen und ihn immer und immer wieder angeschrieben, bis wir schließlich folgende Antwort erhielten:]

Liebe COMPUTERWOCHE

Es tut mir leid, aber ich kann Ihre Anfrage nicht weiter beantworten, da wir bei diesem Projekt keine Partner mehr sind. Ich habe inzwischen einen neuen Partner gefunden … Bye und Gottes Segen.

Grüße
Paul

Zur Startseite