Ubuntu, openSUSE, Fedora & Co.

Empfehlenswerte Linux-Distributionen für Desktops

02.12.2013
Von Jürgen Donauer
Ob Erstkontakt, Folgeversion oder Systemwechsel – das Angebot an Linux-Distributionen ist äußert vielfältig. Und keineswegs jede Ausführung ist für jeden Anwendungstypus geeignet.

Es existieren jede Menge Linux-Variationen für den Desktop, in unterschiedlichsten Ausprägungen. Open-Source ist in diesem Zusammenhang Fluch und Segen gleichermaßen. Die Freiheit ein System nach den eigenen Vorlieben zu bauen, sorgt teilweise für einen undurchsichtigen Angebotsdschungel.

Nicht jede Distribution eignet sich für alle Anwender. Aber das ist auch gut so. Viele Distributionen haben ihre ganz eigenen Stärken und Schwächen. Auf der anderen Seite erschwert natürlich den Findungsprozess.

Worüber man sich vor einer Entscheidung Gedanken machen sollte, ist der Einsatzzweck des Systems. Wird die Maschine eher zu Multimedia-Zwecken dienen oder als schlichtes Arbeitsplatzsystem fungieren? Für den Einsatz einer Linux-Distribtion in seinem Unternehmen, wird unter Umständen eine kostenpflichtige Variante mit professioneller Unterstützung bevorzugt.

Erfahrene Linux-Nutzer gehen an die Auswahl sicher anders heran als diejenigen, die mehr oder minder den Erstkontakt wagen. Auf dieser und den folgenden Seiten finden Sie detaillierte Informationen zu zehn empfehlenswerten Linux-Distributionen aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Wir weisen auch auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Betriebssysteme hin.

Ubuntu Linux – der Shooting-Star der letzten Jahre

Die erste Ubuntu-Version erschien am 20. Oktober 2004. Das Betriebssystem basiert auf dem Debian-Code. In der Zwischenzeit hat es sich zu einer der beliebtesten und bekanntesten Linux-Distributionen für die Desktop-Benutzung gemausert. Die Philosophie der Entwickler und des Visionärs und Gründers Mark Shuttleworth ist, ein für den Anwender möglichst einfach zu benutzendes Betriebssystem zu schaffen, das immer frei sein wird.

Was Ubuntu auch interessant für die Geschäftswelt macht, sind die so genannten LTS-Varianten (Long Term Support). Diese erscheinen jeweils im April zu den geraden Jahreszahlen. Die Desktop-Version wird dann statt 18 Monaten fünf Jahre lang mit Sicherheits-Udpates versorgt. Die aktuelle LTS-Variante ist 12.04 Precise Pangolin und die neueste Version Ubuntu 12.10 Quantal Quetzal. Darüber hinaus bietet Ubuntu Trainings und kommerzielle Unterstützung an.

Die neueste Ausgaben halten natürlich an den einfachen Installations-Mechanismen fest. Anwender können bereits während der Installation schon proprietäre Software von Drittanbietern einspielen. Dazu brauchen Sie lediglich eine Internet-Verbindung. Wählen Sie diese Option, können Sie zum Beispiel MP3, Flash und andere Medien wiedergeben.

Ein weiterer großer Vorteil von Ubuntu sind die mittlerweile riesigen weltweiten Communities. Unterstützung und Diskussionsforen gibt es in fast allen Sprachen. Darüber hinaus stellt Ubuntu verschiedene Geschmacksrichtungen, so genannte Off-Spins, bereit. Wer lieber KDE oder Xfce statt GNOME als Desktop-Manager verwendet, installiert eben Kubuntu oder Xubuntu. Weitere Ableger sind Edubuntu und das PVR-System Mythbuntu. Derzeit sind einige Entwickler auch dabei, eine Ubuntu-Version mit einer reinen GNOME-Umgebung aufzusetzen. Hier gibt es eine Beta-Version 12.10.

Dennoch spaltet Ubuntu auch die gesamte Open-Source-Gemeinschaft mit proprietären Projekten wie Ubuntu One. Des Weiteren sind längst nicht alle mit Unity statt der GNOME-Shell glücklich. Für Aufregung hat auch die so genannte Shopping Lense in Ubuntu 12.10 gesorgt. Bei einer Such im Dash werden dem Anwender passende Produkte eingeblendet. Dieses Verhalten lässt sich zwar deaktivieren, der Stein des Anstoßes ist aber, dass es per Standard eingeschalten ist.

Ubuntu eignet sich auch hervorragend für Anfänger und Umsteiger. Es nimmt seine Nutzer schon während der Installation an die Hand und bringt viele gute und nützliche Applikationen vorinstalliert mit sich.

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