Nach dem Führungswechsel

EP bleibt auf Kurs – mit neuem Personal

23.07.2013
Erst Notebooksbilliger, nun Sparhandy: EP setzt mit einer weiteren Minderheitsbeteiligung auch unter dem neuen Vorstandschef Friedrich Sobol seine Annäherungsstrategie an den E-Commerce fort. Veränderungen gibt es dagegen auf Personalebene.
Österreicher an der Spitze von EP: Friedrich Sobol, der neue Vorstandschef der Verbundgruppe
Österreicher an der Spitze von EP: Friedrich Sobol, der neue Vorstandschef der Verbundgruppe

Mit der Ende Juni besiegelten Kooperation mit der Sparhandy GmbH setzt Electronic Partner (EP) seine Strategie der vorsichtigen Annäherung an den Online-Handel fort. Wie schon bei Notebooksbilliger.de erwirbt die Düsseldorfer Verbundgruppe auch im Fall des Mobilfunkspezialisten eine Minderheitsbeteiligung. Die Transaktion bedarf allerdings noch der Genehmigung durch die Kartellbehörden.

Sparhandy gehört zu den führenden Online-Händlern im Bereich Telekommunikation in Deutschland und erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 210 Millionen Euro – doppelt so viel wie im Vorjahr, als der Mobilfunkspezialist laut Handelsregister auf einen Gesamtumsatz von 94,2 Millionen Euro kam. Auf seinen Portalen sparhandy.de, conbato.de und mobook.de bietet das inhabergeführten Kölner Unternehmen Bundles aus einer großen Vielzahl von mobilen Geräten und dazu passenden Verträgen an. Sparhandy addressiert sowohl Endkunden wie auch Business-Kunden. Im Rahmen einer Ende 2012 gestarteten Kooperation mit dem Online-Händler Cyberport fungiert das Unternehmen auch als reiner Reseller von Mobilfunkverträgen. Zudem ist die Sparhandy GmbH durch den Zusammenschluss mit eBoTrade im Mobilfunkgroßhandel tätig.

Die Bandbreite der Kooperationsmöglicheiten zwischen EP und Sparhandy ist somit breit und reicht vom Einkaufsbereich bis zu attraktiven Vertragsbundles für Endkunden. Wie EP erklärt, will die Verbundgruppe mit der Beteiligung an Sparhandy das Potenzial des Mobilfunkbereichs noch stärker ausschöpfen und die Schlagkraft am Markt erhöhen. So würden beispielsweise Einkaufsvorteile geschaffen, von denen EP:Fachhändler ebenso profitierten wie Medimax-Märkte und comTeam Systemhäuser.

Dadurch dass die Zusammenarbeit in die Zeit nach dem Abschied vom bisherigen EP-Vorstands-Chef Jörg Ehmer fällt, wird deutlich, dass auch der neue Mann an der Spitze der Verbundgruppe, der Österreicher Friedrich Sobol, den eingeschlagenen Online-freundlichen Kurs unterstützt. Während somit keine großen strategischen Veränderungen zu erwarten sind, setzt Sobol in Personalangelegenheiten bereits erste Akzente. So vermeldete EP Anfang Juli den Abschied des erst im Vorjahr berufenen Vertriebschefs Michael Heller. Der Manager scheide auf eigenen Wunsch zum 31. Juli 2013 aus und werde sich künftig neuen beruflichen Herausforderungen stellen, heißt es dazu in einer Mitteilung.

Zweifel an der in der Erklärung ausgedrückten Harmonie äußert allerdings das österreichische Branchenmagazin Elektro.at: Sobol sei von der Position des österreichischen Landeschefs nach Düsseldorf beordert worden, „um mit seinen unbestrittenen Managerqualitäten EP auf Zukunftskurs zu bringen und das Unternehmen für die Herausforderungen des Marktes fit zu machen“. Dabei gelte es, von der einen oder anderen Person Abschied zu nehmen. Den Fall Heller betrachtet Elektro.at als ersten Beleg für die zu leistende Aufräumarbeit. (mh)

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