EU: Galileo-Konsortium hat Forderungen nicht erfüllt

10.05.2007
BRÜSSEL (Dow Jones)--Das mit dem Aufbau des EU-Satellitennavigationssystems Galileo beauftragte Firmenkonsortium hat nicht hinreichend auf die EU-Forderungen reagiert, bis zum Donnerstag eine arbeitsfähige Betreibergesellschaft zu gründen. "Die Industrie hat sich bewegt, aber weit weniger, als ausreichend wäre", sagte der Sprecher von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot. Dieser werde nun am 16. Mai einen Vorschlag präsentieren, wie es mit dem Milliardenprojekts weitergehen solle. Wahrscheinlich werde die öffentliche Hand mehr für den Aufbau des aus 30 Satelliten bestehenden Systems ausgeben müssen, während der Betrieb weiter Sache der Industrie bleiben könnte, sagte der Sprecher weiter.

BRÜSSEL (Dow Jones)--Das mit dem Aufbau des EU-Satellitennavigationssystems Galileo beauftragte Firmenkonsortium hat nicht hinreichend auf die EU-Forderungen reagiert, bis zum Donnerstag eine arbeitsfähige Betreibergesellschaft zu gründen. "Die Industrie hat sich bewegt, aber weit weniger, als ausreichend wäre", sagte der Sprecher von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot. Dieser werde nun am 16. Mai einen Vorschlag präsentieren, wie es mit dem Milliardenprojekts weitergehen solle. Wahrscheinlich werde die öffentliche Hand mehr für den Aufbau des aus 30 Satelliten bestehenden Systems ausgeben müssen, während der Betrieb weiter Sache der Industrie bleiben könnte, sagte der Sprecher weiter.

Beim Aufbau weiter auf die acht Unternehmen des Konsortiums zu warten, würde zu unabsehbaren Verzögerungen führen und zu einer "unakzeptablen" Kostensteigerung, fügte er hinzu. Bisher seien zwischen 1,2 Mrd EUR und 1,4 Mrd EUR öffentliche Mittel für Galileo ausgegeben bzw. budgetiert worden. Auf die Frage, was nun an Zusatzkosten zu erwarten sei, verwies der Sprecher auf ein Interview von Barrot, in dem dieser von 2 bis 3 Milliarden EUR gesprochen hatte. Der Sprecher verglich die nun zu treffende Entscheidung mit der, ein Auto zu kaufen statt zu leasen: Auch wenn man am Anfang mehr zahlen müsse, sei das am Ende die günstigere Lösung.

Es sei billiger, das Geld direkt für den Aufbau von Galileo auszugeben, als mit der gleichen Summe die Risiken des Projekts abzusichern, wie es das Konsortium von der EU verlangt habe, sagte der Sprecher. Bei der direkten Finanzierung bekomme der Steuerzahler mehr für sein Geld. Vollständig einsatzbereit solle Galileo irgendwann zwischen Ende 2010 und 2011 sein. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hatte am Montag 2012 als angestrebten Starttermin genannt. Nach ursprünglicher Planung hätte Galileo bereits 2008 nutzbar sein sollen.

Die EU verspricht sich von ihrem größten in öffentlich-privater Kooperation geplanten Hochtechnologieprojekt große Chancen für die Unternehmen in einem Wachstumsmarkt. Experten schätzen das Marktvolumen für Anwendungen der Satellitennavigation im Jahr 2020 auf 300 bis 400 Mrd EUR.

DJG/frh/ptt

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