EU-Kommission fordert Schadensersatz von Aufzugskartell

12.06.2008
BRÜSSEL (Dow Jones)--Die Europäische Kommission fordert Schadensersatz von vier Aufzugs- und Rolltreppenbauern, gegen die sie 2007 eine Rekordkartellstrafe von 992 Mio EUR verhängt hatte. Die Kommission habe entschieden mit den Konzernen ThyssenKrupp, Kone, Otis und Schindler abzuklären, ob diese bei Installationen in EU-Gebäude überhöhte Preise verlangt hätten, sagte Kommissionssprecher Maximilian Strotmann.

BRÜSSEL (Dow Jones)--Die Europäische Kommission fordert Schadensersatz von vier Aufzugs- und Rolltreppenbauern, gegen die sie 2007 eine Rekordkartellstrafe von 992 Mio EUR verhängt hatte. Die Kommission habe entschieden mit den Konzernen ThyssenKrupp, Kone, Otis und Schindler abzuklären, ob diese bei Installationen in EU-Gebäude überhöhte Preise verlangt hätten, sagte Kommissionssprecher Maximilian Strotmann.

Auch die Wartungsverträge sollen überprüft werden. Da die Kommission öffentliche Gelder verwalte, habe sie ein besonderes Interesse an einer solchen Untersuchung, sagte Strotmann.

ThyssenKrupp war im vergangenen Februar von der Kommission mit einer Kartellstrafe von 479,7 Mio EUR Kartellstrafe belegt worden, die höchste, die von der Generaldirektion Wettbewerb je gegen einen Konzern verhängt worden ist. Mit vier anderen Unternehmen hatte ThyssenKrupp nach den Ermittlungen der Kommission den Markt für Aufzüge und Rolltreppen in den Benelux-Staaten und Deutschland über mindestens neun Jahre unter sich aufgeteilt.

Abgesehen von den Preisabsprachen für Aufzüge und Rolltreppen warf die Kommission den Unternehmen vor, den Markt für Wartungsaufträge verfälscht zu haben. Faktisch gehörten alle von den betreffenden Unternehmen abgeschlossenen Wartungsverträge aus dem Zeitraum 1995 bis 2004 auf den Prüfstand.

Die Auswirkungen des Kartells könnten nach Einschätzung der Kommission noch 20 bis 50 Jahre zu spüren sein, da die Wartungsarbeiten häufig von den Unternehmen durchgeführt werden, die die Anlagen errichteten. Von dem fünften, an dem Kartell beteiligten Unternehmen, der Misubishi-Gruppe, fordert die Kommission keinen Schadensersatz, das das Unternehmen nur in den Niederlanden aktiv gewesen sei.

DJG/ang/rio

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