EU sieht Airbus-Umsatzausfall wegen Boeing-Hilfen bei 27 Mrd EUR

26.09.2007
GENF (AP)--Nach Ansicht der EU-Kommission sind der EADS-Tochter Airbus wegen US-Beihilfen für den Wettbewerber Boeing Co Umsätze von 27 Mrd USD entgangen. Wie die EU am Mittwoch nach Beginn der WTO-Anhörung über mögliche Verstöße der USA mitteilte, bezieht sich diese Summe allein auf die vergangenen drei Jahre. Die US-Regierung werde die Schuld bei sich selbst suchen müssen, sollte die Welthandelsorganisation WTO entscheiden, dass die USA mit der Finanzierung von Boeing internationale Handelsregeln verletzt habe, so die Behörde weiter.

GENF (AP)--Nach Ansicht der EU-Kommission sind der EADS-Tochter Airbus wegen US-Beihilfen für den Wettbewerber Boeing Co Umsätze von 27 Mrd USD entgangen. Wie die EU am Mittwoch nach Beginn der WTO-Anhörung über mögliche Verstöße der USA mitteilte, bezieht sich diese Summe allein auf die vergangenen drei Jahre. Die US-Regierung werde die Schuld bei sich selbst suchen müssen, sollte die Welthandelsorganisation WTO entscheiden, dass die USA mit der Finanzierung von Boeing internationale Handelsregeln verletzt habe, so die Behörde weiter.

"Die umfangreichen Subventionen gaben Boeing die Möglichkeit einer aggressiven Preispolitik, die zu Umsatzausfällen, sinkenden Marktanteilen und Preisnachlässen bei Airbus auf einer Reihe von Märkten führten", ließ die EU weiter mitteilen. Die Unterstützung für Boeing habe die Position und die Wettbewerbsfähigkeit von Airbus geschwächt.

Die EU verweist auf Steuernachlässe, Übernahmen von Entwicklungskosten und direkten Subventionen für Boeing als Beispiele für das Fehlverhalten der US-Administration auf bundesstaatlicher wie auch auf lokaler Ebene. Darüber hinaus habe das US-Unternehmen durch Militäraufträge profitiert und so gewaltige Summen eingestrichen. Bis 2024 erhalte Boeing so Beihilfen von 23,6 Mrd USD, hieß es bei der EU weiter.

Washington dagegen sieht in Regierungsaufträgen für den US-Flugzeughersteller keine unfaire Bevorzugung. Die US-Regierung verweist auf den Umstand, dass Airbus ihren Marktanteil innerhalb von zehn Jahren um 20 Prozentpunkte zu Lasten von Boeing ausgebaut habe.

Die US-Regierung sieht Airbus über Jahrzehnte als Nutznießer von europäischen Beihilfen im Wert von bis zu 205 Mrd USD. Diese hätten Boeing-Kunden zu Airbus wechseln lassen. Letztlich hätte der europäische Flugzeuganbieter nur so zur weltweiten Nummer eins beim Absatz werden können.

Der transatlantische Streit dürfte nach Meinung von Beobachtern in der zwölfjährigen Geschichte der WTO der komplizierteste und teuerste aller Zeiten werden. In dem Verfahren müssen sowohl Washington als auch Brüssel nachweisen, dass die illegalen Beihilfen zu Nachteilen in ihren jeweiligen Industrien führten. In den nächsten 20 Jahren dürfte der globale Flugzeugmarkt einen Umfang von rund 3 Bill USD haben.

Webseiten: http://www.boeing.com

http://www.airbus.com

DJG/flf/cbr

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