Evonik verfehlt bei S&P und Moody's knapp den Investmentgrade

21.09.2010
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Mischkonzern Evonik Industries AG hat von den Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's am Dienstag Bonitätsbewertungen bekommen, die knapp unter dem begehrten Investmentgrade liegen. S&P verlieh Evonik in seiner Ersteinstufung ein Langfristrating von "BB+", Moody's vergab ein Corporate Family Rating von "Ba1".

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Mischkonzern Evonik Industries AG hat von den Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's am Dienstag Bonitätsbewertungen bekommen, die knapp unter dem begehrten Investmentgrade liegen. S&P verlieh Evonik in seiner Ersteinstufung ein Langfristrating von "BB+", Moody's vergab ein Corporate Family Rating von "Ba1".

Beide Ratings beurteilen Evonik-Investments damit als "spekulativ". Grund dafür ist die hohe Verschuldung. Operativ schätzen beide Agenturen Evonik deutlich stärker ein, vor allem im Kerngeschäft mit der Spezialchemie. Zur Jahresmitte wies die Holding finanzielle Verbindlichkeiten von 4,2 Mrd EUR aus.

Sofern es Evonik binnen zwölf bis 18 Monaten gelänge, die Schuldenlast mit Hilfe des Verkaufs von Unternehmensteilen materiell zu senken, sei auch eine Anhebung um eine Stufe möglich, erläuterte S&P-Analyst Karl Nietvelt. Evonik will sich auf das Spezialchemiegeschäft konzentrieren und hat die Geschäftsfelder Energie und Immobilien zum Verkauf gestellt. Für den Stromerzeuger Steag geht der Verkaufsprozess gerade in die entscheidende Phase.

Mit den jetzt vorliegenden Ratings, die in gleicher Form für eine 750 Mio EUR schwere Anleihe mit fünf Jahren Laufzeit gelten, vermeidet Evonik erhöhte Zinszahlungen. Im Oktober vergangenen Jahres hatte der Nachfolgekonzern der Ruhrkohle AG sein Debüt am Anleihemarkt gegeben und den Anlegern versprochen, sich innerhalb eines Jahres ein Rating zu besorgen. Andernfalls wäre zum Zinstermin im Oktober ein 1,25-prozentiger Aufschlag auf den 7-prozentigen Kupon der Anleihe fällig geworden.

Abgesehen davon bezeichnete eine Evonik-Sprecherin das Konzernrating "als weiteren logischen Schritt auf dem Weg zum Kapitalmarkt".

Mittelfristig soll der Konzern an die Börse gebracht werden. Derzeit gehört die Gesellschaft zu fast drei Vierteln der RAG-Stiftung. Die Sperrminorität hält seit 2008 der Finanzinvestor CVC Capital Partners. Dessen Deutschlandchef hatte kürzlich in einem Zeitungsinterview geäußert, CVC gehe davon aus, seine Evonik-Aktien wie geplant bis 2013 an die Börse bringen zu können.

Webseiten: www.standardandpoors.com www.moodys.com http://corporate.evonik.de -Von Olaf Ridder, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 111, unternehmen.de@dowjones.com DJG/rio/jhe

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