Browser-Vergleich

Firefox, Chrome und IE gegen Edge, Vivaldi und Pale Moon

Schwerpunkte? Keine - er interessiert sich vielmehr für (fast) alles, was mit IT, PC, Smartphone und Elektronik zu tun hat. Dabei geht es aber meist nicht um die Technik nur um der Technik willen, vielmehr stehen Nutzen und sinnvolle Anwendung im Vordergrund.
Browser? Das sind doch nur Chrome, Firefox und IE, eventuell noch Opera und Safari. Weit gefehlt! Eine neue Generation tritt gegen die etablierte Konkurrenz an.

In den vergangenen Jahren war die Sache ziemlich eindeutig: Wo immer die Browser für den PC gegeneinander antraten, entschied Google Chrome den Vergleich für sich. Chrome hatte sowohl bei den Performance-Messungen als auch bei der Unterstützung der Webstandards stets die Nase vorn – seit Einführung der 64-Bit-Variante sogar noch etwas deutlicher. Ganz hinten fand sich meist der behäbige Internet Explorer (IE), der in Deutschland aktuell nur noch auf jedem zehnten Windows-Computer zum Surfen verwendet wird. Fünf Jahre zuvor rief noch jeder Dritte den IE auf.

Weil es aus Sicht von Microsoft so nicht weitergehen, kündigte der Software-Konzern Anfang des Jahres eine schlanke Browser-Alternative an. Im zukünftigen Windows 10 soll der neue Browser Edge, bisher besser bekannt unter der Bezeichnung „Project Spartan“, das Surfen im Web wieder zu einem Erlebnis machen. Von dieser Ankündigung und einer versteckten IE-Einstellung in den ersten deutschen Vorabversionen von Windows 10 abgesehen passierte dann bis zum Frühjahr erst einmal nichts. Doch mit dem Build 10049 veröffentlichte Microsoft erstmals ein Technical Preview des neuen Betriebssystems, unter dessen Oberfläche der neue Browser arbeitete. Längst noch nicht alle versprochenen Funktionen sind in dieser ersten öffentlichen Spartan-Version enthalten, andere wie der Lesemodus oder die neue Notizfunktion funktionieren dagegen bereits.

Spartan Project, der neue Browser von Microsoft, steckt seit Frühjahr in den Vorabversionen von Windows 10. Links im Bild das Resultat des Jetstream-Benchmarks.
Spartan Project, der neue Browser von Microsoft, steckt seit Frühjahr in den Vorabversionen von Windows 10. Links im Bild das Resultat des Jetstream-Benchmarks.

Die Konkurrenz: Versionen 38 und 42, Edge, Vivaldi und Pale Moon

Mal ehrlich: Wissen Sie, welche Versionen von Chrome oder Firefox gerade aktuell sind? Bei Erscheinen dieses Artikels sind es Chrome 42 und Firefox 38, ein paar Wochen später steht der Versionszähler schon wieder eins höher. So unwichtig die exakte Bezeichnung ist, so belegen die Zahlen doch das hohe Innovationstempo, das Google und Mozilla vorlegen. Bei Microsoft vergehen oft zwei Jahre bis zum Erscheinen einer neuen IE-Version, 24 Monate gibt es nun schon den nach wie vor aktuellen Internet Explorer 11. Mit Egde will Microsoft vieles ändern, schneller neue Funktionen anbieten und beim Tempo zur Konkurrenz aufschließen.

Das erscheint auch deshalb nötig, weil nicht nur die etablierten Programme um Marktanteile kämpfen, also Chrome, Firefox, Safari und Opera. Hinzu kommen auch neue Projekte, von denen Vivaldi und Pale Moon die derzeit populärsten sind. Vivaldi, der Name lässt es erahnen, hat insofern eine enge Verbindung zu Opera, als der neue Browser unter der Leitung von Jon von Tetzchner entwickelt wird – davor war von Tetzchner Chef von Opera Software.

Gut versteckt ganz rechts unten im Browser-Fenster: Vivaldi bietet die Möglichkeit, das Laden von Bildern zu unterbinden, sinnvoll bei schlechter mobiler Internet-Verbindung.
Gut versteckt ganz rechts unten im Browser-Fenster: Vivaldi bietet die Möglichkeit, das Laden von Bildern zu unterbinden, sinnvoll bei schlechter mobiler Internet-Verbindung.

Die Zielrichtung von Vivaldi ist zunächst etwas nebulös. Opera diene nicht mehr wie früher den Nutzern, deshalb brauche es einen Neuanfang: „Ein Browser, der schnell ist, über viele Funktionen verfügt und zudem möglichst flexibel ist“. Das sind Marketing-Sprechblasen, gewiss. Doch darüber hinaus besticht die derzeit aktuelle, dritte Technical Preview tatsächlich mit vielen nützlichen Funktionen. Hier sei nur die Abschaltoption für Bilder (falls das mobile Internet langsam ist) und das Gruppieren von Tabs genannt. Klar ist aber angesichts der Technical Preview auch, dass sich Vivaldi noch in einem sehr frühen Stadium befindet. Deshalb sind derzeit weder alle geplanten Funktionen implementiert, noch darf man zu hohe Erwartungen an die Performance stellen.

Die Anfänge des Browsers Pale Moon dagegen, der ursprünglich auf dem Quellcode von Firefox basiert, reichen bereits ins Jahr 2009 zurück. Auch hier ging und geht es um das Ziel, Webseiten schneller aufzubauen. Aktuell zum Zeitpunkt des Browser-Vergleichs war die Version 25.3. Getestet haben wir aus Gründen der Vergleichbarkeit nur die Version für Windows, wenngleich Pale Moon auch für Linux und für Mobilgeräte mit Android zur Verfügung steht.

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