Freenet-Aufsichtsrat nimmt Vorstandsvorsitzenden Spoerr in Schutz

20.07.2007
HAMBURG (Dow Jones)--Der Aufsichtsrat der freenet AG hat das umstrittene Aktienprogramm für die Führungskräfte gerechtfertigt und den Vorstandsvorsitzenden Eckhard Spoerr gegen den Vorwurf der Vetternwirtschaft in Schutz genommen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Thoma sagte am Freitag auf der Hauptversammlung in Hamburg, das Aktienwertsteigerungsprogramm liege nicht außerhalb des üblichen Rahmens. Es handele sich angesichts des harten Wettbewerbs, in dem freenet sich bewege, um eine "sinnvolle und zwingend erforderliche Maßnahme" zur langfristigen Bindung des Managements.

HAMBURG (Dow Jones)--Der Aufsichtsrat der freenet AG hat das umstrittene Aktienprogramm für die Führungskräfte gerechtfertigt und den Vorstandsvorsitzenden Eckhard Spoerr gegen den Vorwurf der Vetternwirtschaft in Schutz genommen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Thoma sagte am Freitag auf der Hauptversammlung in Hamburg, das Aktienwertsteigerungsprogramm liege nicht außerhalb des üblichen Rahmens. Es handele sich angesichts des harten Wettbewerbs, in dem freenet sich bewege, um eine "sinnvolle und zwingend erforderliche Maßnahme" zur langfristigen Bindung des Managements.

Der Aufsichtsrat habe sich intensive Gedanken über die Angemessenheit des Programms gemacht, fügte Thoma hinzu. Es sieht vor, dass das Management über sechs Jahre insgesamt maximal rund 50 Mio EUR verdienen kann, wenn der Aktienkurs bestimmte Zuwachsraten erzielt. Nach Ansicht einiger Großaktionäre sind diese Hürden zu gering. Unter anderem die britische Fondsgesellschaft Hermes, die mit 5,4% an freenet beteiligt ist, hatte das Programm gerügt und den Vorstand zu einem teilweisen Verzicht auf die Aktienwertsteigerungsrechte aufgefordert.

Das Programm war im Mai vom Aufsichtsrat abgesegnet worden, zwei Monate nach der Fusion der alten freenet und der früheren Muttergesellschaft mobilcom. Thoma sagte dazu, es habe schon lange vor der Verschmelzung "individualrechtliche Zusagen" an die Begünstigten gegeben. Der Aufsichtsrat habe diese lediglich bestätigt. Hätte er dies nicht getan, hätte dies "gravierende Folgen für die Organe" des Unternehmens haben können.

Zu den unlängst publik gewordenen Anschuldigungen gegen Spoerr sagte Thoma, hier werde systematisch versucht, den Ruf des Vorstandsvorsitzenden in der Öffentlichkeit zu schädigen. Die erstmals vor fünf Jahren erhobenen und seither immer wieder kolportierten Vorwürfe des früheren Buchhalters Marc Münch, Spoerr habe Scheinumsätze getätigt, Beteiligungen zu überhöhten Preisen verkauft und damit sich und andere begünstigt, seien falsch. Der Aufsichtsrat habe seinerzeit mit Hilfe externer Sachverständiger eine gründliche Untersuchung vorgenommen.

Die Darstellungen Münchs seien "grob fehlerhaft", sagte Thoma: "Hier lebt einer in einer Realität, die nur ihm selbst zugänglich war." Der Aufsichtsratsvorsitzende hob hervor, dass die in den Vorjahren eingereichten Strafanzeigen, die sich stets auf die gleichen Anschuldigungen stützten, nie zu Verfahren geführt hätten. Thomas wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Staatsanwälte allen Vorwürfen nachgehen und Aktienzeichen anlegen müssten und damit zunächst formal Ermittlungen aufnähmen. Das sei auch mit den jetzt erneut vorgebrachten Anzeigen nicht anders.

Webseite: http://www.freenet-ag.de

-Von Stefan Paul Mechnig, Dow Jones Newswires, ++ 49 (0) 211 - 13 87 213,

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