Interview mit FSC-CEO Bischoff

Fujitsu Siemens stellt Jahresziele infrage

07.07.2008
Fujitsu Siemens Computers (FSC) sieht eine deutliche Eintrübung des Geschäfts mit Informationstechnologie (IT). Das zum 30. Juni abgelaufene Quartal sei "sehr schwierig" gewesen, sagte FSC-CEO Bernd Bischoff der "Euro am Sonntag" Auch das laufende Quartal verspreche "keine Besserung".

Fujitsu Siemens Computers (FSC) sieht eine deutliche Eintrübung des Geschäfts mit Informationstechnologie (IT). Das zum 30. Juni abgelaufene Quartal sei "sehr schwierig" gewesen, sagte FSC-CEO Bernd Bischoff der "Euro am Sonntag". Auch das laufende Quartal verspreche "keine Besserung".

Zur Begründung verwies Bischoff auf die anhaltende Dollarschwäche und den scharfen Preisverfall. Alleine bei Notebooks für Endverbraucher dürften die Durchschnittserlöse im laufenden Jahr um rund 20% fallen. Zudem erwarte er für das Geschäft mit Infrastruktur um große Zentralrechner (Server) und Speichersysteme für Unternehmenskunden ein Plus von 5%. Allerdings werde diese Entwicklung das Minus im Endkundenmarkt "nicht ganz ausgleichen können".

Angesichts dieser Entwicklung stellte Bischoff die Prognose für das laufende Jahr infrage: Es werde "sehr schwierig, die Ziele zu erreichen". Noch im April hatte FSC für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzplus von fünf Porzent auf knapp sieben Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Das Vorsteuerergebnis solle zwischen 105 und 200 Millionen Euro liegen, hatte Bischoff damals erklärt. Auch diese Vorgabe werde "schwierig zu erreichen sein", sagte er der Zeitung.

FSC gehört je zur Hälfte der Siemens AG und dem japanischen Mischkonzern Fujitsu. Der Joint-Venture-Vertrag sei zunächst auf zehn Jahre befristet und laufe 2009 aus. Marktbeobachter spekulieren seit Monaten, dass Siemens sich aus dem Unternehmen zurückziehen könnte. Dazu lehnte Bischoff jedoch jeden Kommentar ab.

Zu den deutschen Standorten sagte er, man halte an Augsburg und Sömmerda in Thüringen fest. Es gebe auch "keine Planungen, die PC-Produktion von Augsburg ins Ausland zu verlegen". FSC will die PC-Fertigung künftig komplett in Augsburg konzentrieren. Sömmerda solle sich künftig komplett auf Reparatur und Service konzentrieren. (Dow Jones/rw)

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