GE-Tochter Gecas will Flugzeugfinanzierung ausbauen

09.07.2009
CHICAGO (Dow Jones)--Ungeachtet der angespannten Finanzlage des Mutterkonzerns will die für das Finanzierungs- und Leasinggeschäft von Verkehrsflugzeugen zuständige Tochter der General Electric Co (GE) ihr Geschäft weiter ausbauen. Der jüngst zum CEO der GE Capital Aviation Services (Gecas) ernannte Norman Liu will zudem Stornierungen oder Verschiebungen von Flugzeugaufträgen verhindern.

CHICAGO (Dow Jones)--Ungeachtet der angespannten Finanzlage des Mutterkonzerns will die für das Finanzierungs- und Leasinggeschäft von Verkehrsflugzeugen zuständige Tochter der General Electric Co (GE) ihr Geschäft weiter ausbauen. Der jüngst zum CEO der GE Capital Aviation Services (Gecas) ernannte Norman Liu will zudem Stornierungen oder Verschiebungen von Flugzeugaufträgen verhindern.

Gecas sei bereit, in eine Reihe von Möglichkeiten zu investieren, sagte Liu in einem Interview.

Die bei der angeschlagenen GE Capital angesiedelte Gecas steuerte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 1,2 Mrd USD bei. Über die Finanzsparte GE Capital war auch der Mischkonzern GE der Finanzkrise voll ausgesetzt gewesen. Konzern-CEO Jeff Immelt hatte allerdings vor wenigen Tagen in einem Schreiben an die Mitarbeiter bekräftigt, dass GE nach wie vor zu GE Capital stehe.

Ihre Aktivitäten im Bereich Verbraucherkredite und Hypotheken hatte die Finanztochter GE Capital zuletzt deutlich reduziert. Bei der Gecas wuchsen die Aktiva hingegen den Angaben zufolge im Geschäftsjahr per Ende März um 6% auf 50 Mrd USD.

Außer Gecas ist auch die zum Verkauf stehende AIG-Tochter ILFC in der Flugzeugfinanzierung aktiv. Mit mehr als 1.800 Maschinen in ihrem Besitz bzw unter ihrem Management ist Gecas die Nummer eins in dem Marktsegment. ILFC ist ebenso wie Gecas einer der größten Kunden der beiden Flugzeugbauer Airbus und Boeing sowie von Bombardier und Embraer.

Liu verwies in dem Interview auf die Liquiditätsprobleme in der Luftfahrtbranche. Sie führten zu vermehrten Verträgen über den Verkauf- und das gleichzeitige Leasing sowie zu Umschuldungen. In Finanznöten steckende Airlines seien verstärkt auf das Leasing angewiesen.

Der Manager ist ungeachtet der Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe, vor allem in Europa, optimistisch hinsichtlich der Verfügbarkeit von Finanzierungen für neue Flugzeugauslieferungen. Nach Gesprächen über Finanzierungen und Kapazitäten auf der Fachmesse Paris Air Show sehe er weitere Chancen für Gecas, bei der er nun seit 14 Jahren als hochrangiger Manager tätig sei.

Einige Banker und auch ILFC-CEO Steve Udvar-Hazy hatten bis zu ein Drittel der kurzfristigen Aufträge aufgrund von Finanzierungsproblemen in Gefahr gesehen. Er sehe ähnlich wie die Hersteller eher eine "Lücke" von 5% bis 10% im kommenden Jahr, sagte Liu. Dies sei handhabbar, denn Hersteller und Exportkreditagentur verstärkten ihre Bemühungen, das durch das Ausbleiben von Bankkrediten entstehende Loch zu stopfen.

Der Rückgang der Nachfrage hat viele Airlines zur Verschiebung oder gar Stornierung von Flugzeugaufträgen gezwungen. Liu gewinnt den Verschiebungen auch etwas Positives ab: Sie brächten der Branche mehr Zeit, sich zu erholen und ihre Kapazitäten an den Bedarf anzupassen.

Webseite: http://www.gecas.com Von Ann Keeton, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 103, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/bam/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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