Gefühlte Temperatur

27.11.2006

Da geht es nun also auf das Jahresende zu, Zeit, einen kleinen Rückblick zu wagen. Lassen Sie mich bei den Fakten beginnen. Der deutsche ITK-Markt wird 2006 nach Wert um geschätzte zwei Prozent wachsen, der Markt für digitale UE sogar um rund 19 Prozent. Alles in allem eine sehr respektable Entwicklung, will ich meinen.

Aber, werte Kollegen, um Fakten, um die gemessene Temperatur geht es schon lange nicht mehr. Das Maß aller Dinge ist die gefühlte Temperatur, im Falle unserer Analogie also die gefühlte Marktentwicklung – und die ist desaströs. Wirklich schlimm, nicht nur der WM-Boom und das Jahresendgeschäft sind ausgefallen, nein, der Markt hat sich mindestens halbiert, die Margen sowieso, und die Kunden werden auch immer schlimmer, ehrlich wahr.

Deshalb habe ich für 2007 einen Vorsatz gefasst: Ich will das nicht mehr hören. Keine Geschichten von den 50 prozentigen Margen, die sich früher erzielen ließen, wohlgemerkt bei doch eher mageren Jahresumsatz von 6.753,20 DM in 1972 (der Teil der Geschichte fällt in der Regel weg). Und keine Histörchen von Taxifahrern, die von früher schwärmen, als jeder Taxler spätestens mit 45 Jahren in Saus und Braus lebte.

Sicher, früher fühlt sich irgendwie flauschig an, aber gefühlt oder nicht, es ist, wie es ist, und es ist nun, offen gesprochen ganz und gar nicht von schlechten Eltern. Und damit lässt es sich doch wirklich ganz wundervoll leben.

Frohes Fest und guten Rutsch

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