Erfolgskonzepte eines Systemhauses

Geschäftsprozesse per Smartphone und Webplattform mobilisieren

Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
Wie können Unternehmen mit Ihren Kunden auf allen Kanälen rund um die Uhr in Kontakt bleiben? Wie gelingt es, mittels Smartphones und Web-Plattform kundenzentrierte Geschäftsprozesse zu modellieren? Das Systemhaus Krusche & Company schildert auf dem Systemhauskongress, wie es funktioniert.

Smartphones verändern die Art und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren. Damit ändern sich auch die Geschäftsmodelle von Unternehmen. Wie IT-Dienstleister ihre Kunden handfest dabei unterstützen können, sich diesem Wandel zu stellen, zeigt das Systemhaus Krusche & Company am 27. August auf dem Systemhauskongress "Chancen 2016" am Beispiel eines Immobilienunternehmens, für den Krusche & Company eine Lösung fand, die sich inzwischen mehrfach bewährt hat.

Michael Krusche ist Gründer und Geschäftsführer des Systemhauses Krusche & Company GmbH mit über 85 Mitarbeitern. Im Rahmen seiner langjährigen Management- und Beratungstätigkeit hat er ein Best Practice entwickelt, wie man tragfähige Geschäftsmodelle mit motivierten Mitarbeitern, effektiven Prozessen und innovativen Technologien umsetzt.
Michael Krusche ist Gründer und Geschäftsführer des Systemhauses Krusche & Company GmbH mit über 85 Mitarbeitern. Im Rahmen seiner langjährigen Management- und Beratungstätigkeit hat er ein Best Practice entwickelt, wie man tragfähige Geschäftsmodelle mit motivierten Mitarbeitern, effektiven Prozessen und innovativen Technologien umsetzt.
Foto: Krusche & Company

Die Ausgangssituation beim Kunden

Lange Zeit war für das Immobilienunternehmen der klassische persönliche Vertrieb mit direktem Kundenkontakt entscheidend für den Erfolg. Doch Anwender suchen mittlerweile ihre Angebote im Internet. Infolge dessen verschärfte sich der Preiskampf für das Unternehmen, die Margen gerieten massiv unter Druck.

Der Immobilienfirma war klar: Hier musste etwas geschehen. Weitermachen wie bisher, war keine Option.

Um den Kundenkontakt wieder zugewinnen, musste der Vertrieb wieder näher an den Kunden rücken - über das Gerät, das er ständig nutzt: das Smartphone. Darin war sich die Geschäftsführung mit der Fachabteilung einig.

Auf der Suche nach einer Lösung, die diese Kundennähe ermöglichen könnte, wendete sich das Unternehmen auf eine Empfehlung hin an das Systemhaus Krusche & Company.

Vom IT-Dienstleister forderte der Auftraggeber auch die agile Durchführung des Projektes auf Basis von Scrum. "Denn damit hatte unser Kunde die Sicherheit, immer zeitnah über den Projektfortschritt informiert zu sein - und er hatte gleichzeitig die Möglichkeit, jederzeit die eigenen Anforderungen anzupassen", berichtet Michael Krusche, Gründer und Geschäftsführer des gleichnamigen Systemhauses.

Lösung: Instant Messaging for Business

Zum Einsatz kam eine Business Instant Messaging Lösung "inTouch", die Krusche & Company selbst entwickelt hatte.

Das Systemhaus hatte zuvor auch bereits vorhandene Intranet-Plattformen, beispielsweise Sharepoint, genau geprüft - und verworfen. "Für uns war entscheidend, dem Kunden die effektive Implementierung mobiler, kundenzentrierter Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Klassische Intranets leisten dies nicht", begründet Michael Krusche die Entscheidung zugunsten der Eigenentwicklung "inTouch".

Großes Augenmerk legte das Team dabei vor allem auf die User Experience: "Unser Ziel war es, eine Applikation zu schaffen, die sowohl für das Unternehmen als auch für den Endkunden maximalen Nutzen liefert und Spaß macht", erläutert der Geschäftsführer. "Wir haben deshalb vor allem mit den Menschen geredet. Am schwierigsten war, die Anwendung einfach zu gestalten. Technische Herausforderungen wie Performance oder Plattformkompatibilität sind durch moderne Werkzeuge lösbar."

Mit Hilfe der inTouch-Plattform lassen sich per Smartphones (iOS, Android, Windows) und auch über die Web-Plattform kundenzentrierte Geschäftsprozesse modellieren, um so effektiv und zeitnah Abschlüsse zu generieren.

Per Business Instant Messaging werden dabei multimediale Nachrichten an die Kunden geschickt. Das Immobilienunternehmen nutzt die Plattform beispielsweise, um seine Angebote zu versenden. Mittels einfacher Buttons zeigt der Kunde Interesse an (Ja/Nein), vereinbart Termine, sagt sie wieder ab oder bittet um ein rechtskräftiges Angebot.

Mittlerweile auch von Plattformen wie Facebook angeboten, bietet die Plattform auch dem Vertrieb eine Basis, um effektiv mit ihren Kunden 24/7 in Kontakt zu bleiben.

Das Projekt beim Immobilienkunden war binnen sechs Monaten umgesetzt. "Zu den technische Herausforderungen zählte vor allem, die hoch skalierbaren Anwendungen auf unterschiedlichen Plattformen in die neue Lösung zu integrieren. Gelöst haben wir dieses Thema durch den Einsatz moderner Frameworks", berichtet Michael Krusche.

Die neue Lösung basiert auf Open-Source-Technologie. Zum Einsatz kamen dabei BPM Activiti, Messaging vert.x, Front-End HTML5 und Backbone.js.

Die bestehenden Daten und Anwendungen wurden per Webservices und basierend auf LDAP (Lightweight Directory Access Protocol).

Alle Daten werden konsequent verschlüsselt und alle Vorgänge revisionssicher protokolliert. Gespeichert werden die Daten optional im Rechenzentrum des Kunden oder auch im Rechenzentrum von Krusche & Company.

Vorteil für den Kunden

Der Einsatz der Instant Messaging for Business-Lösung auf Basis von inTouch ermöglichte es dem Immobilienunternehmen, ein neues Geschäftsmodell aufzusetzen und darüber Kunden zu gewinnen, die es mit den herkömmlichen Vertriebsmethoden nicht erreicht hätte. Dank der unmittelbaren Kontaktaufnahme mit den Kunden und schnelleren Reaktionsmöglichkeit verzeichnet das Unternehmen außerdem seit Einsatz der neuen Lösung spürbar mehr Abschlüsse.

Tipps für Partner

Entscheidend, um als Systemhaus mobile Lösungen erfolgreich zu vermarkten, ist den Erfahrungen Michael Krusches zufolge vor allem eine gute Beratung: "Wir erarbeiten häufig gemeinsam bereits in der Anforderungsanalyse mit dem Auftraggeber tragfähige Lösungen. Neue Geschäftsmodelle erfordern das Commitment der Geschäftsführung und das branchenspezifische Know-how der Fachabteilungen. Deshalb sollten diese von Anfang an mit in das Projekt einbezogen werden."

Ein weiteres, wesentliches Erfolgskriterium ist es seiner Erfahrung nach, dem Kunden den unmittelbaren, intuitiv verständlichen Nutzen der mobilen Lösung aufzeigen zu können.

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