Gespräche zwischen Areva und Siemens über JV stocken - "Les Echos"

27.10.2009
PARIS (Dow Jones)--Die Gespräche zwischen dem französischen Kraftwerksbauer Areva und dem deutschen Mischkonzern Siemens über dessen Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen Areva NP sind einem Zeitungsbericht zufolge ins Stocken geraten. Beide Seiten könnten sich nicht über den Verkaufspreis und die Bedingungen des Ausstiegs einigen, berichtet die französische Tageszeitung "Les Echos" (Dienstagausgabe) und beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

PARIS (Dow Jones)--Die Gespräche zwischen dem französischen Kraftwerksbauer Areva und dem deutschen Mischkonzern Siemens über dessen Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen Areva NP sind einem Zeitungsbericht zufolge ins Stocken geraten. Beide Seiten könnten sich nicht über den Verkaufspreis und die Bedingungen des Ausstiegs einigen, berichtet die französische Tageszeitung "Les Echos" (Dienstagausgabe) und beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Zu den Vertragsbedingungen, über die beide Unternehmen sich nicht hätten einigen können, gehöre auch eine Nicht-Wettbewerbsklausel, berichtet das Blatt weiter. Siemens will seinen Anteil von 34% am Gemeinschaftsunternehmen an die Franzosen verkaufen.

"Die Verhandlungen mit Areva laufen, aber wir sind uns noch nicht einig geworden", sagte ein Siemens-Sprecher zu Dow Jones Newswires. Siemens hatte im Januar seinen Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen Areva NP angekündigt, weil dem Münchner Technologiekonzern "unternehmerische Einflussmöglichkeiten" fehlten. Wenn sich Siemens und Areva nicht vorher einigen können, endet die Zusammenarbeit spätestens zum 30. Januar 2012.

Statt mit den Franzosen will Siemens künftig mit den Russen in der Kerntechnik zusammenarbeiten. Nachdem der damalige russische Ministerpräsident im Februar zu Gesprächen geladen hatte, wurde Anfang März eine Absichtserklärung zur Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens mit der russischen Rosatom unterzeichnet. Rosatom soll dabei die Führung übernehmen.

Die Franzosen wehren sich allerdings dagegen, von Siemens durch Rosatom ersetzt zu werden. Sie warfen den Münchnern Vertragsbruch vor und haben im April eine Schiedsklage bei der Internationalen Handelskammer (ICC) gegen Siemens eingereicht.

Mit der Schiedsklage will Areva es den Münchnern untersagen, die Verhandlungen mit Rosatom fortzuführen. Zudem soll mit der Klage der Kaufpreis gedrückt werden. Areva hat darin beantragt, den an Siemens zu zahlenden Kaufpreis für den Anteil des DAX-Konzerns am Joint Venture herabzusetzen. Außerdem möchte Areva einen noch zu beziffernden Schadensersatz zugesprochen bekommen.

Siemens hat mit ihrer Klageantwort im Juni die Zurückweisung der Schiedsklage und eine Kaufpreiserhöhung beantragt. Das Schiedsgericht ist bestellt und das eigentliche Verfahren eingeleitet. "Es gab ein erstes Hearing, aber noch keine Entscheidung. Mit dieser rechnen wir in den nächsten Wochen, dann sehen wir weiter", sagte der Siemens-Sprecher am Dienstag. Der Siemens-Anteil am Gemeinschaftsunternehmen wird auf 2 Mrd EUR taxiert.

Webseiten: www.lesechos.fr www.siemens.de www.areva.com www.areva-np.com -Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 89 55214030, matthias.karpstein@dowjones.com (Michael Klose hat an diesem Beitrag mitgearbeitet.) DJG/mak/has Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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