GfK sieht gute Chancen im Übernahmekampf um TNS - WamS

13.07.2008
BERLIN (Dow Jones)--Der Nürnberger Marktforscher GfK will im Übernahmekampf um den britischen WeKonkurrenten Taylor Nelson Sofres (TNS) keine finanziellen Risiken eingehen. "Wir prüfen derzeit noch, ob wir ein Angebot machen. Fest steht aber: Wir lassen uns nicht auf riskante Finanzierungsmodelle ein. Wir machen nichts Unvernünftiges", sagte der GfK-Vorstandsvorsitzende Klaus Wübbenhorst der "Welt am Sonntag".

BERLIN (Dow Jones)--Der Nürnberger Marktforscher GfK will im Übernahmekampf um den britischen WeKonkurrenten Taylor Nelson Sofres (TNS) keine finanziellen Risiken eingehen. "Wir prüfen derzeit noch, ob wir ein Angebot machen. Fest steht aber: Wir lassen uns nicht auf riskante Finanzierungsmodelle ein. Wir machen nichts Unvernünftiges", sagte der GfK-Vorstandsvorsitzende Klaus Wübbenhorst der "Welt am Sonntag".

Die GfK habe eine Schmerzgrenze. "Aber die hat WPP auch", so der Manager, der die Chancen für eine mögliche Übernahme als gut einschätzt. Zeitdruck für die Abgabe eines Kaufangebots verspürt die GfK dabei nicht.

"Wir haben den Prozess unter Kontrolle und sind auf alles vorbereitet", versichert Wübbenhorst, der sich von dem feindlichen Übernahmeangebot der WPP weder beeindruckt noch überrascht zeigt. "Nun ist es an uns, eine interessante Offerte vorzubereiten." Dazu will die GfK weiterhin einen Investor ins Boot holen.

"Dabei geht es um ein Finanzinvestment, nicht um eine operative Beteiligung", stellt Wübbenhorst klar. Namen will er nicht nennen. "Wir haben Alternativen identifiziert und schauen nun, wer zu uns passt." Wichtig sei dabei, dass der Investor langfristig orientiert ist und die Denkweise des Hauptanteilseigners, also des GfK-Vereins, berücksichtigt.

Ursprünglich hatten GfK und TNS eine Fusion unter Gleichen vereinbart. Durch den Zusammenschluss wäre das weltweit zweitgrößte Marktforschungsunternehmen hinter der amerikanischen Nielsen-Gruppe entstanden. Nachdem der britische Werbekonzern WPP aber ein feindliches Übernahmeangebot an die TNS-Aktionäre gemacht hatte, wurde die Fusionsvereinbarung aufgehoben. Stattdessen könnte nun die GfK die etwas größere TNS übernehmen.

"Es wäre fahrlässig, wenn wir uns eine solche Gelegenheit entgehen lassen würden", sagte Klaus Wübbenhorst weiter. Sollte es mit der angestrebten Übernahme nicht klappen, will sich die GfK anderweitig umschauen. "Dann geht für uns die Welt nicht unter", fügte der Vorstandschef klar. Die Branche befinde sich mitten in einer Konsolidierungsphase. Da gebe es genügend andere potenzielle Ziele und Partner. "Wir beobachten den Markt sehr genau und führen regelmäßig Gespräche. Wir finden dann mit Sicherheit auch Alternativen", sagt Wübbenhorst.

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