Google liefert Sony Inhalte für Lesegerät - WSJ

19.03.2009
NEW YORK (Dow Jones)--Die Medienkonzerne Sony und Google kooperieren einem Zeitungsbericht zufolge auf dem wachsenden Markt für elektronische Lesegeräte. Beide Unternehmen wollen am Donnerstag eine Partnerschaft bekanntgeben, durch die Nutzer des neuen "Sony Reader" freien Zugang zu mehr als einer halben Million von Google digitalisierten Büchern bekommen sollen, schreibt das "Wall Street Journal" (WSJ).

NEW YORK (Dow Jones)--Die Medienkonzerne Sony und Google kooperieren einem Zeitungsbericht zufolge auf dem wachsenden Markt für elektronische Lesegeräte. Beide Unternehmen wollen am Donnerstag eine Partnerschaft bekanntgeben, durch die Nutzer des neuen "Sony Reader" freien Zugang zu mehr als einer halben Million von Google digitalisierten Büchern bekommen sollen, schreibt das "Wall Street Journal" (WSJ).

Nach Einschätzung der Zeitung richtet sich die Partnerschaft der japanischen Sony Corp und der kalifornischen Google Inc gegen den Internethändler Amazon. Von dessen Lesegerät "Kindle" sind nach Einschätzung von Citigroup-Analysten im vergangenen Jahr 500.000 Stück abgesetzt worden, während Sony nach eigener Angabe bisher 400.000 "Reader" verkauft hat. Erst im Februar hat Amazon das neue "Kindle" vorgestellt, das Zugang zu 245.000 Buchtiteln bietet.

Die elektronischen Lesegeräte könnten nach Einschätzung von Marktbeobachtern den Vertrieb von Texten so revolutionieren, wie das Apples "iPod" bei Musik vorgemacht hat. Die Hersteller würden dann sowohl mit dem Verkauf der Geräte als auch der Inhalte Geld verdienen.

Für Google wiederum ist die Partnerschaft laut "WSJ" der Versuch, die Reichweite der digitalen Bibliothek zu erweitern. Das Unternehmen will damit mehr Werbekunden und Abonnenten anziehen. Gleichzeitig unterstreicht die Vereinbarung das zunehmende Drängen Googles in die Vertriebskanäle, was vor allem traditionellen Verlagen weiter Sorgen bereiten dürfte.

Zuletzt hatte Google mit Verlegern und Autorenverbänden in den USA einen Vergleich geschlossen. Demnach zahlt Google 125 Mio USD und jedem Verfasser eines von dem Unternehmen digitalisierten Werkes einen festen Geldbetrag. Zudem sollen die Autoren an den Einnahmen aus dem Vertrieb beteiligt werden. Seit der Einigung schaltet Google weltweit Anzeigen, um auch ausländische Autoren zur Zustimmung zu bewegen.

Die Partnerschaft mit Sony erstreckt sich zunächst noch auf die Bücher, die nicht von dem Urheberrechtsstreit betroffen waren. Sollte der Vergleich jedoch von den Gerichten akzeptiert werden, könnte Google Zugang zu Millionen weiterer Titel liefern. Die Sorge der Verlage dabei ist, dass Google sie aus dem Markt drängen könnte. "Wenn das elektronische Lesegerät erstmal eine Massenanwendung ist, dann wäre es sicher für Google nicht allzu schwierig, als Verleger zu agieren", wird Christian Sprang, Justiziar des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, in der Zeitung zitiert.

Eine Google-Sprecherin sagte dem "WSJ", das Unternehmen plane nicht, Inhalte selbst produzieren zu lassen. "Unser Ziel ist es, den Zugang zu Büchern zu ermöglichen", so die Sprecherin. Die Partnerschaft zwischen Sony und Google soll ihrer Aussage zufolge nicht exklusiv sein. Man sei zwar nicht in Gesprächen mit Amazon über eine ähnliche Vereinbarung für das "Kindle", für die Idee sei Google jedoch offen, erklärte die Sprecherin.

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