Google und andere an Online-Reisebüro Opodo interessiert - Kreise

12.10.2010
Von Christopher Bjork DOW JONES NEWSWIRES

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MADRID (Dow Jones)--Der geplante Verkauf des Online-Reisevermittlers Opodo durch den Reisebuchungsspezialisten Amadeus IT Holding SA findet regen Zuspruch. Interesse hätten unter anderem der Suchmaschinenbetreiber Google, das Online-Reisebüro Expedia und die Beteiligungsgesellschaften Permira sowie Axa Private Equity gezeigt, sagten mehrere Personen mit entsprechenden Informationen. Bei einem Verkauf des Reisevermittlers werde mit einem Erlös von 400 Mio bis 500 Mio EUR gerechnet.

Mit der Durchführung der Transaktion hat Expedia die US-Bank J.P. Morgan Chase beauftragt. Diese biete den Interessenten auch Hilfe bei der Finanzierung eines möglichen Kaufs. Die offizielle Ausschreibung für den Verkauf werde in den kommenden Tagen versendet.

Für Google könnte ein möglicher Zukauf allerdings kartellrechtlich problematisch werden. Der Suchmaschinenbetreiber hat bereits den Kauf des Fluginformationsdienstleisters ITA für 700 Mio USD vereinbart, und schon diese Transaktion schauen sich die US-Kartellbehörden genauer an. Ein weiterer Zukauf im Touristikbereich würde auch die EU-Kartellbehörden auf den Plan rufen, glauben Branchenkenner.

Amadeus betrachtet Opodo nicht länger als Kerngeschäft. Das in Madrid ansässige Unternehmen erlöst vor allem im Geschäft mit Reisebüros seine Umsätze, hier stellt es Daten zur Verfügung und nimmt die Buchungen für die Reiseagenturen vor.

Opodo vermittelt vor allem Flugtickets. Im ersten Halbjahr 2010 erzielte Opodo damit einem Umsatz von 53,7 Mio EUR, vor allem in Deutschland, Skandinavien, Frankreich und Großbritannien.

-Von Christopher Bjork; Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/jhe/sha

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