Ausspähen schwieriger

Google verschlüsselt Internet-Suche

13.03.2014
Für die NSA und andere Geheimdienste wird es schwerer, die Internet-Suche von Google-Nutzern zu überwachen.

Der Konzern ist dazu übergegangen, die Suchanfragen standardmäßig zu verschlüsseln, wie eine Google-Sprecherin der "Washington Post" am Mittwoch bestätigte. Der Schritt könnte insbesondere für China relevant sein: Dort ist es Teil der Internet-Kontrolle durch die Behörden, Ergebnisse zu Suchanfragen wie "Dalai Lama" herauszufiltern. Aber die Zensoren sähen immer häufiger nur Wirrwarr, da die Anfragen verschlüsselt abliefen, berichtete die Zeitung.

"Die Enthüllungen des vergangenen Sommers haben gezeigt, dass wir unsere Netze verstärken müssen", erklärte die Google-Sprecherin. Einer der Schritte dafür sei, die Internet-Suche weltweit zu verschlüsseln. Der US-Geheimdienst NSA hat nach bisherigen Erkenntnissen in großem Stil Suchanfragen im Internet gesammelt und ausgewertet.

Zudem sollen sich der amerikanische Abhördienst und sein britischer Gegenpart GCHQ in interne Netze von Internet-Konzernen eingeklinkt haben, in denen der Datenverkehr zu der Zeit noch unverschlüsselt lief. Diese Lücke wurde bei Google inzwischen geschlossen.

In China sähen die Zensoren immer häufiger statt der Suchanfragen im Klartext nur Wirrwarr, da die Anfragen nun verschlüsselt abliefen, berichtete die "Washington Post" am späten Mittwoch. Das könnte das Verhältnis zwischen Google und den chinesischen Behörden weiter belasten. Google hatte sich bereits geweigert, die gesetzlich vorgeschriebenen Zensur-Anforderungen in China zu befolgen. Die Suche läuft deswegen über eine Seite aus der Sonderwirtschaftszone Hongkong, der Datenverkehr wird von den chinesischen Zensoren überwacht. Angesichts der Verschlüsselung könnten sie möglicherweise den Zugang zur Google-Suche ganz blockieren. (dpa/tc)

Zur Startseite