Großaktionär Grenzebach beantragt außerordentliche Kuka-HV (zwei)

12.08.2009
Grenzebach hatte seit der Anteilsaufstockung in diesem Jahr auf knapp 30% nach eigenen Angaben "mehrfach den konstruktiven Dialog" mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorstand der Gesellschaft über die künftige Ausrichtung des Unternehmens gesucht. Dabei sei aber nie "ein akzeptables Ergebnis" erzielt worden.

Grenzebach hatte seit der Anteilsaufstockung in diesem Jahr auf knapp 30% nach eigenen Angaben "mehrfach den konstruktiven Dialog" mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorstand der Gesellschaft über die künftige Ausrichtung des Unternehmens gesucht. Dabei sei aber nie "ein akzeptables Ergebnis" erzielt worden.

"Wir hätten der Kuka den Weg über eine außerordentliche Hauptversammlung gerne erspart", so Grenzebach-Geschäftsführer Bernd Minning. "Leider sind unsere Gespräche aber ergebnislos geblieben. Ein personeller Neuanfang ist unausweichlich, wenn die Kuka rasch auf die Erschließung von Wachstumsmärkten ausgerichtet werden soll."

Zuletzt war es hinter den Kulissen der Augsburger immer wieder zu Streit mit den Großaktionären Grenzebach und Guy Wyser-Pratte gekommen. Dem schwäbischen Maschinenbauer und dem US-Investor, die gemeinsam rund 40% an der Kuka AG halten, kam zuletzt der Strategiewechsel bei den Augsburgern zu langsam voran. Wie Dow Jones Newswires aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, standen zuletzt einige Aufsichtsratsvertreter dem Management aus diesem Grund sehr kritisch gegenüber.

Kuka will durch ein verstärktes Engagement in den Geschäftsbereichen Energie, Medizintechnik und Luftfahrt die Abhängigkeit von der kriselnden Automobilindustrie senken. Der im Geschäft mit der Autobranche erwirtschaftete Umsatzanteil soll durch den Ausbau alternativer Kundenkreise von aktuell rund 70% langfristig auf etwa 50% zurückgefahren werden.

Kuka wies die Vorwürfe fehlender Fortschritte bei diesem Strategiewandel stets als "nicht fundiert" zurück. Das Management habe auf das Ziel hingearbeitet, die Abhängigkeit von der Autoindustrie zurückzufahren und das Geschäft mit der General Industry auszubauen. Dieses Ziel habe "nach wie vor oberste Priorität", hieß es von dem Unternehmen. Seit dem Schlussquartal seien unter dem aktuellen Management wichtige Aufträge in neuen Geschäftsfeldern gewonnen worden, so etwa im Solarbereich sowie im Flugzeugbau.

Neben der "zögerlichen Erschließung von Wachstumsmärkten", wirft Grenzebach dem amtierenden Kuka-Management vor, nicht "rechtzeitig geeignete Maßnahmen" zur Kompensation des massiven Auftragsrückgangs ergriffen zu haben. Dem Aufsichtsratsvorsitzenden Bartke wirft Grenzebach vor, "die Versäumnisse des Vorstands tatenlos hingenommen" zu haben.

Der Maschinenbauer hat nach eigenen Angaben "eine strukturierte Suche" nach Nachfolgern für das Kuka-Management eingeleitet und befindet sich bereits in Gesprächen "mit einigen profilierten Kandidaten". Auch mit potenziellen Nachfolgern für Bartke als Aufsichtsratsmitglied fänden derzeit Gespräche statt.

Webseite: www.kuka.com -Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires, +49 - (0)69 297 25 114; nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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