Großaktionäre wollen Balda aufspalten - Presse

29.07.2007
DÜSSELDORF/LONDON (Dow Jones)--Zwei Großaktionäre der Balda AG fordern eine massive Umstrukturierung des westfälischen Handyausrüsters. Das berichten das "Handelsblatt" sowie die "Sunday Times" am Sonntag übereinstimmend. In einem gemeinsamen Brief an den Vorstand kritisieren der englische Hedgefonds Audley Capital und der US-Investor Guy Wyser-Pratte, Balda sei wegen ihres unklaren Erscheinungsbildes an der Börse extrem unterbewertet. Balda solle deshalb seine chinesische High-Tech-Tochter TPK ausgliedern und an die US-Börse Nasdaq oder eine vergleichbare asiatische Börse bringen.

DÜSSELDORF/LONDON (Dow Jones)--Zwei Großaktionäre der Balda AG fordern eine massive Umstrukturierung des westfälischen Handyausrüsters. Das berichten das "Handelsblatt" sowie die "Sunday Times" am Sonntag übereinstimmend. In einem gemeinsamen Brief an den Vorstand kritisieren der englische Hedgefonds Audley Capital und der US-Investor Guy Wyser-Pratte, Balda sei wegen ihres unklaren Erscheinungsbildes an der Börse extrem unterbewertet. Balda solle deshalb seine chinesische High-Tech-Tochter TPK ausgliedern und an die US-Börse Nasdaq oder eine vergleichbare asiatische Börse bringen.

Der Brief, der dem "Handelsblatt" vorliege, sei in freundlichem Ton gehalten, so die Zeitung. Die Investoren lassen aber keinen Zweifel daran, dass sie auch zu schärferen Mitteln greifen können. "Wir müssen betonen, dass wir dazu entschlossen sind, die krasse Unterbewertung von Balda zu eliminieren", zitiert das "Handelsblatt" auf seiner Internetseite aus dem Brief. "Dies könnte dazu führen, dass Aktionäre in Zukunft Einfluss nehmen."

In zwei Wochen findet in der Stadthalle Bielefeld die Hauptversammlung von Balda statt. Audley Capital und Wyser-Pratte besitzen nach eigenen Angaben zusammen 15% der Balda-Aktien im Wert von aktuell mehr als 60 Mio EUR. Audley Capital, ein Investmentvehikel des Investors Julian Treger, halte dabei 9%, Wyser-Pratte die restlichen 6%, berichtet die "Sunday Times".

Die chinesische Tochterfirma TPK hat eine wegweisende Technologie für berührungsempfindliche Bildschirme (Touch-Screens) entwickelt. Und obwohl Balda es nie bestätigte, gilt unter Experten als sicher, dass die TPK-Bildschirme in die iPhones des US-Konzerns Apple eingebaut werden. Von denen will Apple bis Ende 2008 10 Mio Stück verkaufen.

In ihrem Brief rechnen die Hedgefonds dem Balda-Management vor, wie durch eine Abspaltung von TPK große Summen gehoben werden könnten, schreibt das "Handelsblatt". Handyschalen-Hersteller würden - gemessen am Gewinn - an der Börse nur halb so hoch bewertet wie Firmen, die Touch-Screens produzieren. TPK sei als eigenständiger High-Tech-Konzern an der Börse bis zu 650 Mio EUR wert.

Der Mischkonzern Balda bringe es inklusive TPK aktuell auf eine Marktkapitalisierung von lediglich 426 Mio EUR. Selbst wenn Balda nur 15% bis 20% von TPK an die Börse brächte, flössen Balda bis zu 130 Mio EUR zu.

Ob aus den Plänen der Hedgefonds etwas wird, ist unklar, wie es im "Handelsblatt" weiter heißt. Der Vorstandsvorsitzende Joachim Gut habe bislang nicht geantwortet, gegenüber der Zeitung wollte sich ein Konzernsprecher weder zu dem Brief noch zu einem möglichen Börsengang von TPK an sich äußern. Auch Aufsichtsratschef Richard Roy lehnte eine Stellungnahme ab. Wyser-Pratte konnte laut "Sunday Times" für einen Kommentar nicht erreicht werden.

Webseite: http://www.handelsblatt.com

http://www.timesonline.co.uk

DJG/nas

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