Händlertreff in Dresden

11.09.2006
Mit einer großen Veranstaltung informierte AMD Handel und Partner in Dresden über die neuesten Produkte aus seiner Chip-Schmiede.

Von Hans-Jürgen Humbert

Neue Technologien gemeinsam mit Kunden entwickeln - so lautete die Prämisse des diesjährigen Channel-Treffs von AMD in Dresden. Neben Journalisten aus allen europäischen Ländern hatte AMD 40 Channel-Kunden und elf Partner nach "Elbflorenz" eingeladen. AMD will mit solchen Treffen Kundennähe demonstrieren. "Wir wollen nicht am Kunden vorbeientwickeln, sondern direkt mit den Kunden neue Lösungen erarbeiten", lautet das Motto von AMD.

Das Programm war gespickt voll mit Infos für den Handel. Angetan zeigten sich die Partner von AMDs "Commercial Stable Image Platform", kurz CSIP. Damit will das Unternehmen Planungssicherheit bei Assemblierern garantieren. Mindesten 15 Monate sollen Motherboards mit den jeweiligen Spezifikationen ohne grundlegende Änderungen für den Einsatz zur Verfügung stehen. In das CSIP-Programm ist eine dreimonatige Testphase eingeschlossen, danach soll das jeweilige Release nicht mehr geändert werden. Abgestimmt wird das Programm mit den Nvidia-Treibern für die jeweiligen Motherboards. Für alle oards ist damit nur noch ein Treiber zuständig, der sich auch während der Laufzeit nicht mehr ändern soll. Gestartet hat AMD das Programm bereits vor einem Jahr, und das Programm läuft gegen Ende 2006 aus. Das neue Release befindet sich bereits in der Testphase und soll bis Ende 2007 laufen.

Nach Dual Core kommt Quad

Ein weiteres Highlight des Channel-Treffs war die Vorstellung von AMDs Roadmap für Server-CPUs. Anfang 2007 will AMD den Nachfolger der Dual-Core-Opteron auf den Markt bringen. Dieser wird anstelle von zwei Rechenkernen vier besitzen. Ohne Änderung des Sockels soll die neue CPU direkt kompatibel zur bestehenden Plattform der Opteron-Chips sein. Mit einem Handgriff können dann Assemblierer die Rechenleistung bestehender Systeme gewaltig steigern.

Wichtiger Punkt dabei: Die Verlustleistung der neuen Chips ist nicht höher als die der heutigen Dual-Core-CPUs. Es brauchen also weder neue Kühler eingesetzt werden, noch muss die Anzahl der Server im Rack reduziert werden. Dabei ist es vollkommen egal, ob ein Single-, Dual- oder Quad-Chip eingesetzt wird. Die Verlustleistung aller Chips ist immer identisch.

Die Bandbreite der Datenübertragung zum Hauptspeicher wurde stark gesteigert. Während beim Single-Core die Daten noch mit gemütlichen 12,8 GB pro Sekunde übertragen wurden, sind es beim Dual Core schon 21,4 GB und beim Quad gar 25,6 GB pro Sekunde. Also lässt sich die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Opteron-Servern ohne Änderungen der sonstigen Hardware nur durch CPU-Tausch enorm steigern.

Problem Nummer eins bei Administratoren

Die Steigerung der Rechengeschwindigkeit stellt Adminstratoren nicht mehr vor die größten Probleme. Viel wichtiger seien, so eine Studie von AMD, der Stromverbrauch und die Kühlung der Systeme. Dieser Studie zufolge verbrauchen heutige Server bis zu 18 Prozent ihres Volumens für das Netzteil und die nötige Kühlung.

Da Server nicht immer unter Volllast arbeiten, sondern auch geraume Zeit auf Arbeit warten, verringert AMD in diesen Zeiten die Taktfrequenz. Die Leistungsaufnahme der CPU kann so von 95 Watt im Power-Modus mit 2,6 GHz Takt, je nach Auslastung des Systems in mehreren Schritten, auf 32 Watt bei nur 1 GHz im Idle-Modus gesenkt werden. Dann tut die CPU aber gar nichts.

Beim Quad-Core erfolgt dieses Heruntertakten für jeden Rechenkern einzeln. So lässt sich die benötigte Rechenleistung sehr gut skalieren, und auch die Abwärme hält sich in Grenzen.

Die Partner zeigten sich angetan von den neuen Kontakten auf dem Channel-Treff. Hier trifft man Firmen, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt, lautete die Meinung eines Channel-Partners von AMD. Als absolutes Highlight des Tages bezeichneten die Fachbesucher die Führung durch die Fab. Natürlich waren die Reinräume von dem Besuch ausgenommen. In diesen Räumen mit einem Staubanteil von nur einem Fremdteilchen auf einen Kubikfuß Rauminhalt arbeiten nur wenige Personen, der Großteil der Fertigung erfolgt vollautomatisch - allein mit Maschinen.

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