PC-Probleme

Häufige Hardware-Fehler und ihre Lösung

15.03.2017
Wir haben die häufigsten Hardware-Fehler gesammelt und verraten Ihnen, wo die Ursachen für die Probleme liegen und wie Sie die Fehler beseitigen.
Wir haben uns die häufigsten Hardware-Fehler zur Brust genommen und verraten Ihnen die Lösung.
Wir haben uns die häufigsten Hardware-Fehler zur Brust genommen und verraten Ihnen die Lösung.

Für viele PC-Nutzer ist es unerfreulicher Alltag: Der Rechner benimmt sich plötzlich seltsam, stürzt ab oder startet überhaupt nicht. Doch deshalb den Rechner an den Hersteller einzuschicken oder beim Elektronik-shop um die Ecke zur Reparatur abzugeben ist zeitaufwendig und oft teuer. Gehen Sie lieber selbst auf Fehlersuche: Wir haben die häufigsten PC-Probleme gesammelt und erklären hier, wie Sie systematisch vorgehen, um die richtigen Hebel für die Lösung zu betätigen: Zuerst beschreiben wir den Fehler beziehungsweise wie Sie die Ursache genau identifizieren, anschließend zeigen wir die möglichen Lösungen auf: alles Schritt-für-Schritt und ohne Einsatz von teuren Werkzeugen oder aufwendigen Diagnoseprogrammen.

Das sollten Sie vorab immer tun: Es gibt einige Dinge, die Sie grundsätzlich vor jedem Lösungsdurchgang zuerst prüfen sollten. Dazu zählt auch, seine Komponenten stets auf dem neusten Stand zu halten, sprich die aktuellste sowie offizielle Treiber-Version installiert zu haben. Das gilt im Übrigen auch für Windows! Außerdem empfehlen wir, in regelmäßigen Abständen den Rechner von Staub zu befreien. Denn im Laufe der Zeit kann sich in den Lüftern respektive Radiatoren Staub absetzen, der den Luftstrom beträchtlich einschränkt – und das führt von Leistungsbeeinträchtigung über erhöhte Lautstärke bis hin zum Hitzetod der Komponenten. Und dann wird es teuer.

Bereits nach kurzer Zeit können sich in den Lüftern und Kühlrippen des Computers dicke Staubschichten sammeln – regelmäßiges Reinigen ist hier Pflicht.
Bereits nach kurzer Zeit können sich in den Lüftern und Kühlrippen des Computers dicke Staubschichten sammeln – regelmäßiges Reinigen ist hier Pflicht.

Dabei gibt es natürlich einiges zu beachten: Finger weg von Flüssigreinigern oder dem Einsatz von zu viel Wasser! Es handelt sich schließlich immer noch um elektronische Bauteile. Den Staub von Lüftern und Kühlrippen entfernen Sie am besten mit etwas Druckluft und abschließend mit einem weichen Pinsel. Auch das Notebook lässt sich auf diese Weise reinigen. Grober Dreck lässt sich auch mit dem Staubsauger entfernen, auf den Sie am besten einen weichen Bürstenaufsatz stecken und absolut behutsam vorgehen. Um einen Hardware-Defekt auszuschließen, stöpseln Sie die Geräte an einen anderen PC an respektive bauen die Komponente um. So finden Sie zuverlässig heraus, ob die Hardware tatsächlich kaputt ist. Doch auch Schadsoftware kann zu fehlerhaften Verhalten führen: Führen Sie deshalb vorab auch einen gründlichen Virenscan durch, um einen Virenbefall auszuschließen.

1. Der PC friert immer wieder ein

Ein wirklich nerviges Problem ist das „Einfrieren“ von Windows: Hier erstarrt das Bild und reagiert überhaupt nicht mehr auf Eingaben über Tastatur und Maus. Da bleibt dem gebeutelten Nutzer nur der Griff zur Reset-Taste am Gehäuse, um das System wieder zum Laufen zu bringen. Doch eine dauerhafte Lösung kann das natürlich nicht sein. Häufig ist hier fehlerhafter Arbeitsspeicher der Übeltäter.

Häufig ist fehlerhafter Arbeitsspeicher der Grund für das Einfrieren des Systems.
Häufig ist fehlerhafter Arbeitsspeicher der Grund für das Einfrieren des Systems.

Lösungsweg:Haben Sie erst den Arbeitsspeicher gewechselt oder beispielsweise ein BIOS-Update für Ihre Hauptplatine eingespielt, dann befolgen Sie diese Schritte. Schalten Sie Ihren PC aus und trennen ihn vom Strom. Bauen Sie Ihren Arbeitsspeicher aus und prüfen Sie, welche Spannungs- und Megahertz-Werte auf den Aufklebern der Module stehen. Kucken Sie danach entweder ins Handbuch Ihrer Hauptplatine oder direkt auf die Speicherbänke auf der Platine, denn dort steht die ausgegebene Spannung und die maximal mögliche Megahertz-Zahl. Stimmen die Werte Ihres frisch eingebauten Arbeitsspeichers überein, dann können Sie ihn vorerst wieder einbauen. Booten Sie ins BIOS, indem Sie die entsprechende Taste direkt nach dem Einschalten des Computers drücken, meistens ist es die Entfernen- oder F2-Taste. Checken Sie dort, mit welchem Arbeitstakt und Spannungen das Mainboard den RAM betreibt – stehen hier falsche Werte, dann korrigieren Sie sie.

Sollte allerdings auch hier alles stimmen, müssen Sie den Hauptspeicher auf Fehler testen lassen. Hierfür starten Sie das kleine, kostenlos erhältliche Programm „Memtest“ ( hier herunterladen) und klicken die Willkommensmeldungen weg. Mit einem Klick auf „Start Testing“ prüft das Tool den Arbeitsspeicher nun auf Herz und Nieren. Bringen Sie entweder ganz viel Zeit mit oder lassen Sie den Test über Nacht laufen. Meldet Ihnen das Memtest Fehler, dann müssen Sie bei mehreren eingebauten Speichermodulen noch herausfinden, welcher Riegel defekt ist. Bauen Sie hierfür alle Module bis auf eines aus und testen Sie sie nacheinander separat mit Memtest. Alle Module mit vorhandenen Fehlern müssen Sie ersetzen.

2. Der PC lässt sich überhaupt nicht starten

Wenn der Rechner einfach nicht hochfahren will, also weder einen Mucks von sich gibt, noch das BIOS initialisiert, dann liegt es definitiv an der Hardware. Oft kann es auch vorkommen, dass alle Lüfter einfach nur kurz anlaufen oder der Rechner einfach nur einen kurzen Klick von sich gibt. Zusätzlich existiert auch noch der Fall, bei dem der Computer erst nach mehrmaligen Einschalten anspringt. Mögliche Fehlerquellen können die CMOS-Batterie der Hauptplatine sein, ein defektes Netzteil oder auch schlecht sitzende Kabel sein.

Um die CMOS-Batterie auf der Hauptplatine zu wechseln ist kein großer Aufwand nötig.
Um die CMOS-Batterie auf der Hauptplatine zu wechseln ist kein großer Aufwand nötig.

Lösungsweg: Um zu prüfen, ob vielleicht nur ein wackliges Kabel schuld an dem ganzen Dilemma ist, müssen Sie Ihren PC ausschalten, vom Strom trennen und öffnen. Kontrollieren Sie nun alle Steckverbindungen, insbesondere die Kabel, die vom Gehäuse zum Mainboard führen. Denn daran hängen unter anderem der Reset- und Power-Knopf. Auch die Netzteil-Kabel sollten Sie kontrollieren. Ist soweit alles in Ordnung, dann knöpfen Sie sich die sogenannte CMOS-Batterie vor: Das ist eine Knopfbatterie, die sich direkt auf der Hauptplatine befindet und dafür sorgt, dass das BIOS seine Einstellungen sowie Uhrzeit und Datum auch bei getrennter Stromverbindung nicht verliert.

Häufig macht sich eine leere Batterie auch mit Fehlermeldungen wie „Mismatch CMOS“ oder „Invalid Date and Time“ bemerkbar. Diese CR2032-Lithiumbatterie sind nicht teuer (etwas über einen Euro) und ziemlich simpel auszuwechseln: Je nach Mainboard-Modell müssen Sie erst einmal Klemmverschlüsse, Scharniere oder Abdeckungen entfernen und die Batterie dann heraushebeln. Setzen Sie die neue Batterie ein und dann starten Sie den Rechner und richten Ihr BIOS wieder entsprechend ein. War die CMOS-Batterie allerdings auch nicht die Fehlerquelle, dann liegt es aller Wahrscheinlichkeit nach am Netzteil.

Bereits eine zurechtgebogene Büroklammer reicht aus, um ein vermeintlich defektes Netzteil auf Funktionstüchtigkeit zu prüfen.
Bereits eine zurechtgebogene Büroklammer reicht aus, um ein vermeintlich defektes Netzteil auf Funktionstüchtigkeit zu prüfen.

So prüfen Sie das Netzteil auf Funktionstüchtigkeit: Trennen Sie alle Kabel und bauen das Netzteil aus. Formen Sie ein leitendes Stück Metall, wie zum Beispiel eine Büroklammer, zu einem U. Entfernen Sie darauf alle Netzteil-Kabel und bauen den Stromversorger aus. Achten Sie unbedingt darauf, dass das Netzteil auch nicht an der Steckdose hängt! Nehmen Sie den breiten 20- oder 24-Pin-Stecker in die Hand und stecken ein Ende der Büroklammer in eine Buchse, in der eine grüne Ader endet. Das andere Ende stecken Sie in eine Buchse mit schwarzer Ader. Nun Finger weg von der Büroklammer, denn jetzt stöpseln Sie das Netzteil wieder an den Strom. Stellen Sie auch sicher, dass der Netzschalter umgelegt ist. Läuft das Netzteil an, dann funktioniert es natürlich noch.

Fehler: Der PC bricht bereits kurz nach dem Einschalten den Start ab. Nur LEDs an Gehäuse oder Hauptplatine blinken oder Sie hören mehrere Piepstöne als Codes.

Lösung: Der Rechner selbst kann Ihnen verraten, wo das Problem liegt. Hierfür steht ihm ein kleiner Lautsprecher oder eine LED-Anzeige auf der Hauptplatine zur Verfügung. Für jeden Fehler gibt der PC bestimmte Signaltöne ab oder zeigt zweistellige Codes aus Buchstaben oder Ziffern an. Je nach Bios-Hersteller können die Fehlersignale aber unterschiedliche Ursachen beschreiben. Sehen Sie deshalb in diesem Fall unbedingt im Handbuch Ihres Mainboards nach, um die Fehlercodes interpretieren zu können. Alternativ können Sie auch die offizielle Support-Webseite des Herstellers besuchen. Manchmal sind diese Meldungen eindeutig und weisen beispielsweise auf fehlerhaften Arbeitsspeicher hin. Häufig geben sie nur eine grobe Orientierung, sind aber in jedem Fall ein erster wichtiger Hinweis für die weitere Fehlersuche und -behebung.

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