Heidelberger Druck hat Staatshilfe beantragt

09.06.2009
HEIDELBERG (Dow Jones)--Die wegen der Wirtschaftskrise in finanzielle Schieflage geratene Heidelberger Druckmaschinen AG hofft auf Staatshilfen. Wie aus Präsentationsunterlagen zur Bilanzpressekonferenz am Dienstag in Heidelberg hervorgeht, hat der MDAX-Konzern einen Kredit bei der staatlichen Förderbank KfW über 300 Mio EUR sowie Staatsgarantien im Volumen von 550 Mio EUR beantragt.

HEIDELBERG (Dow Jones)--Die wegen der Wirtschaftskrise in finanzielle Schieflage geratene Heidelberger Druckmaschinen AG hofft auf Staatshilfen. Wie aus Präsentationsunterlagen zur Bilanzpressekonferenz am Dienstag in Heidelberg hervorgeht, hat der MDAX-Konzern einen Kredit bei der staatlichen Förderbank KfW über 300 Mio EUR sowie Staatsgarantien im Volumen von 550 Mio EUR beantragt.

In den Medien war in den vergangenen Wochen bereits über mögliche Staatshilfen für den Druckmaschinenhersteller spekuliert worden. Berichten zufolge hoffte Heidelberger Druckmaschinen einen KfW-Kredit von 300 Mio EUR und Staatsbürgschaften aus dem Konjunkturpaket II von 400 Mio bis 500 Mio EUR.

Am Dienstag hieß es von dem Konzern weiter, die grundsätzliche Zustimmung des Bundes für die Hilfen sei erteilt worden. Die Zusage der betroffenen Bundesländer stehe dagegen noch aus. Der Druckmaschinenhersteller hat Standorte in Brandenburg und vor allem in Baden-Württemberg.

Der Vorstandsvorsitzende Bernhard Schreier sagte, vorbehaltlich der Zustimmung zu den Staatsbürgschaften und dem KfW-Kredit, hätten die Banken "die grundsätzliche Kreditzusage erteilt". "Das Darlehen und die Bürgschaften ermöglichen insbesondere den Erhalt der Produktions Heidelbergs in Deutschland sowie die Weiterführung der innovativen Forschung und Entwicklung".

"Mit der erwarteten Kreditzusage unserer Banken sowie der beantragen Unterstützung von Bund und Ländern verfügen wir über einen soliden Finanzierungsrahmen", so der Manager. Mit der staatlichen Unterstützung könne das Unternehmen den Zeitraum der Finanzmarktkrise überbrücken.

Die Wirtschaftskrise hatte dem weltgrößten Hersteller von Bogendruckmaschinen schwer zugesetzt und nicht nur für herbe Verluste, sondern auch für Finanznöte gesorgt. In den Präsentationsunterlagen zur Bilanzpressekonferenz heißt es in diesem Zusammenhang: "Insgesamt litt unsere Innenfinanzierungskraft erheblich unter dem äußerst schwierigen Geschäftsverlauf: Im operativen Bereich konnten keine Mittel erwirtschaftet werden, die den Mittelbedarf für Investitionen gedeckt hätten".

Infolgedessen fiel der Free-Cashflow der Heidelberger Druckmaschinen AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 auf minus 201 Mio EUR nach plus 215 Mio EUR im Vorjahr. Im ersten Geschäftshalbjahr lag das Minus sogar bei 273 Mio EUR. Das frühzeitig eingeleitete Kostensparprogramm half dem Unternehmen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres bei der Begrenzung des negativen Free-Cashflows.

Webseite: http://www.heidelberg.com -Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires, +49 - (0)69 297 25 114; nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs/cbr

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