Stratasys schluckt MakerBot

Hersteller von 3D-Druckern schließen sich zusammen

20.06.2013
In die Zukunftsbranche der 3D-Drucker kommt Bewegung.

Der Hersteller Stratasys schluckt für mehrere hundert Millionen Dollar den Wettbewerber MakerBot. Dieser ist für seine vergleichsweise erschwinglichen und einfach zu bedienenden 3D-Drucker bekannt, die auf den Schreibtisch passen. Das Einsteigermodell "Replicator 2" gibt es schon für 2200 Dollar (umgerechnet 1640 Euro). Binnen neun Monaten verkaufte sich das Gerät 11.000 Mal.

Der Zusammenschluss werde es MakerBot ermöglichen, "noch mehr Leute zu erreichen", sagte Mitgründer und Firmenchef Bre Pettis am Mittwoch. Dem 3D-Druck wird eine große Zukunft vorhergesagt. Bisher kamen die Maschinen, die Gegenstände aus kleinen Plastik-Partikeln zusammensetzen, vor allem beim Modellieren in der Industrie zum Einsatz. Hier hat auch Stratasys - dessen professionelle 3D-Drucker zeitweilig auch Hewlett-Packard im Programm hatte - seine Kunden. Doch viele Experten prophezeien, dass der 3D-Druck sich in absehbarer Zeit auch im Privatbereich durchsetzen wird.

Wenn die Kartellbehörden grünes Licht geben, soll die Übernahme im dritten Quartal abgeschlossen sein. MakerBot wird als eigenständige Tochterfirma des amerikanisch-israelischen Konzerns weitergeführt. Pettis bleibt an der Spitze. Er und seine Partner kassieren auch kein Bares von Stratasys, sondern bekommen Aktien des Unternehmens im heutigen Wert von 403 Millionen Dollar. Wenn sich die Übernahme als Erfolg herausstellen sollte, winkt ein Nachschlag über 201 Millionen Dollar in heutigen Aktienkursen. (dpa/tc)

Das sind stattliche Summen gemessen am bisherigen Geschäft von MakerBot: Im ersten Quartal machte das Unternehmen laut jetzt veröffentlichten Zahlen 11,5 Millionen Dollar Umsatz, nach 15,7 Millionen im gesamten vergangenen Jahr. Erste Übernahmegerüchte um MakerBot waren vor rund zwei Wochen aufgetaucht. Das New Yorker Startup sei gerade dabei gewesen, über frisches Geld von Investoren zu einer Firmen-Bewertung von 300 Millionen Dollar zu verhandeln, schrieb damals das "Wall Street Journal". (dpa/tc)

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