SMA setzt auf Loadbalancer von Kemp

Hochverfügbarkeit für produktionskritische Anwendungen

23.04.2014
Von Arno Laxy
Die SMA Solar Technology, Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen, suchte nach eine Lösung, um seine produktionskritischen Anwendungen ohne Einbußen bei der Netzwerkperformance zu virtualisieren. Fündig wurde er beim Loadbalancing-Spezialisten Kemp.

Die SMA Solar Technology AG mit Sitz in Nordhessen entwickelt Wechselrichter für Photovoltaikanlagen aller Anwendungsbereiche. Die Produktion von SMA Solar Technology AG sehr flexibel aufgestellt. Dazu gehört, dass produktionskritische Anwendungen rund um die Uhr im 24x7-Modus verfügbar sind. Um dies zu gewährleisten, hatte das Unternehmen ein Failover-Cluster für die Datenbanksysteme sowie ein Lastenausgleich im Netzwerk realisiert. Für Letzteres nutzte SMA zunächst weitestgehend den Microsoft Netzwerk-Load-Balancer (NLB) für seine Web-Applikationsserver.

Diese Lösung erwies sich jedoch als suboptimal, denn der Microsoft NLB erzeugte eine hohe Netzwerklast. Sie war teilweise so hoch, dass es bei virtualisierten Systemen wegen zu hoher Auslastung der Hypervisoren zu Paketverlusten kam. Um hier Abhilfe zu schaffen, sollte der Microsoft NLB abgelöst und durch eine leistungsfähigere Lösung ersetzt werden. "Wichtig war uns, dass diese neue Lösung sowohl für virtuelle als auch für physische Systeme anwendbar ist. Außerdem sollte sie hochgradig skalierbar sein, damit sie mehrere Jahre verwendet werden kann und die verfügbaren Ressourcen nicht ungenutzt bleiben", beschreibt Markus Böhnke, bei SMA zuständig für Server Solutions, die Anforderungen.

Hauptsitz der SMA Solar Technology AG in Niestetal
Hauptsitz der SMA Solar Technology AG in Niestetal
Foto: SMA

Das Unternehmen

Hauptsitz im nordhessischen Niestetal ist ein weltweit aktiver Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen aller Anwendungsbereiche. Das Unternehmen ist in 21 Ländern in allen wichtigen Photovoltaikmärkten präsent und erzielte mit seinen über 5.000 Mitarbeitern 2012 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro.
Neben Wechselrichtern für unterschiedliche Modultypen und Leistungsgrößen - kleine Hausdachanlagen, große Solarparks, netzgekoppelte Anlagen sowie Insel- und Backup-Systeme - entwickelt SMA auch Geräte zur Anlagenüberwachung und -visualisierung sowie Energiemanagementlösungen.
Die technologisch wichtigste Komponente einer Photovoltaikanlage ist der Wechselrichter. Er wandelt den in den Photovoltaikzellen erzeugten Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom um - für den Eigenverbrauch oder zur Einspeisung ins öffentliche Stromnetz. Als intelligenter System-Manager überwacht er außerdem sowohl den Photovoltaikgenerator als auch das Stromnetz.

Testphase mit Kemp-Lösung

Die Entscheidung fiel zugunsten der Kemp LoadMaster Software für Server der Cisco UCS B-Serie. Dies lag nahe, da SMA bereits seit Markteinführung auf die UCS-Infrastruktur setzt und Kemp gerade die neuen LoadMaster für Server der Cisco UCS B-Serie auf den Markt gebracht hatte. Das Produkt zeichnet sich durch seine hohe Skalierbarkeit und minimalen Administrationsaufwand im Betrieb aus. "Wir hatten uns eine Testversion von der Kemp Website heruntergeladen und installiert. Sie bot für über 30 Tage die volle Funktionalität und so konnten wir quasi im Echtbetrieb prüfen, ob sich die Systeme für unsere Zwecke eigneten", erläutert Böhnke das Auswahlverfahren.

Die SMA IT-Strategie setzt bei Servern auf die Cisco Unified Computing Systeme. Diese Version des LoadMaster passt dadurch sehr gut in die vorhandene Infrastruktur. Das KEMP LoadMaster-Betriebssystem (LMOS) integriert sich direkt in die hoch performanten Serverplattformen der B-Serie und kann so Ciscos moderne Rechen- und I/O-Funktionen nutzen. Anwender dieser Load-Balancing-Lösung können daher ihre angestammte Cisco-Konfiguration beibehalten. Dank der nahtlosen Verzahnung beider Systeme können sie ihre IT in gewohnter Art und Weise weiter managen.

Eckdaten zum Projekt

- Produktionskritische Anwendungen müssen im 24x7-Modus verfügbar sein
- Unterstützung virtueller und physischer Systeme
- Gewährleistung hochgradiger Skalierbarkeit
- Unterstützung der bereits eingesetzten Cisco Unified Compute Systems Server (UCS)
Bisher eingesetzte Lösung: Microsoft Netzwerk-Load-Balancer (NLB) für die Web-Applikationsserver
Problem: Microsoft NLB erzeugte eine hohe Netzwerklast. Bei virtualisierten Systemen kam es deshalb of zu Paketverlusten
Failover-Cluster für die Datenbanksysteme sowie ein Lastenausgleich im Netzwerk
Eingesetzte Produkte: Loadmaster Betriebssystem (LMOS) Bare Metal Software von Kemp, basierend auf Cicso UCS Blade Server
September bis November 2013
Anschlussprojekt: Umstellung der Web-Applikationen auf die neuen LoadMaster bis Mitte 2014
Net@work Netzwerksystem GmbH, Paderborn
keine Angaben

Virtualisierung ausgebaut

Anfang November 2013 wurden die Geräte installiert und waren bereits nach kurzer Zeit einsatzbereit. Kemp LMOS ist flexibel skalierbar. Bei steigenden Anforderungen der Unternehmensanwendungen lassen sich zusätzliche Ressourcen bereitstellen und die Performance entsprechend anpassen. Kommunikationspfade und Reaktionszeiten lassen sich minimieren und traditionelle Latenzprobleme vermeiden, da Anwendungen nun nicht mehr mit einem Load-Balancer außerhalb der Cisco Infrastruktur kommunizieren müssen.

Ganz wichtig für SMA ist, dass das Unternehmen mit diesen Load-Balancing-Lösungen die eigene IT weiter virtualisieren kann, ohne dass es zu Einbußen bei der Netzwerk-Performance kommt. Bis Mitte des Jahres 2014 sollen die Web-Applikationen auf die neuen LoadMaster umgestellt und die Integration abgeschlossen sein. Zudem stellen sie eine zentrale Komponente bei der Netzwerk-Authentifizierung dar. Ein weiterer Ausbau ist nicht ausgeschlossen.

"Die LoadMaster haben sich sehr gut in unsere Systemlandschaft eingefügt, da sie die Vorteile des Cisco UCS voll ausschöpfen können. Sie waren sehr schnell und einfach zu installieren. In den Wochen seit der Implementierung konnten wir uns von ihrer Skalierbarkeit und Leistungsfähigkeit überzeugen. Das Kosten-/Nutzen-Verhältnis stimmt", resümiert Böhnke abschließend. (rb)

Zur Startseite