iPhone-Konkurrenz

HTC Touch Diamond im Test

Der C64 legte in den 80er Jahren wohl den Grundstein für meine spätere Karriere als IT-Redakteur. Wie bei so vielen Anwendern dieser Zeit kamen danach Amiga und schließlich der erste Intel-PC ins Haus. Dabei faszinierte mich immer wieder aufs neue der Fortschritt der Technologie. Spannend zu beobachten war die Entwicklung des Internets, das in meinen Studienzeiten noch aus der Startseite von Yahoo und Netscape bestand. Auch an Internet-Tarife mit Minutenabrechnung kann ich mich noch erinnern. Und bald war klar, dass ich für ein Online-Angebot arbeiten möchte - es wurde die PC-WELT. Neben der Evolution des Internets von einem Nerd-Spielzeug hin zum allgegenwärtigen Medium waren und sind vor allem alle Entwicklungen im Bereich Home Entertainment, Gadgets, Konsolen und mehr zu einem Steckenpferd geworden, über das ich immer wieder gerne schreibe. Es ist faszinierend, wie Themen wie beispielsweise das Musik-Streaming von kleinen Start-up-Buden über die Jahre hinweg zu Multimillionen-Dollar-Unternehmen wurden und mehr und mehr zum Mainstream werden. Ich finde es nach wie vor spannend, wie sich die Welt der IT und der Unterhaltungselektronik entwickelt und freue mich schon auf die kommenden Jahre. Mein aktuelles Aufgabengebiet als Vice President Portalmanagement und Analytics umfasst die komplette Steuerung des Content- und Portal- Managements für alle Websites von IDG Deutschland (pcwelt.de, macwelt.de, computerwoche.de, cio.de und channelpartner.de). Mein Team und ich kümmern uns um die Optimierung und Ausspielung der Online-Inhalte, die Steuerung der Homepages und Newsletter, die Weiterentwicklung der Web-Seiten, SEO sowie  Content- und Traffic-Analysen.

Schicke Effekte bei Kontakten

Zu den Funktionen der eigentlichen Smartphone-Oberfläche gehören Kontakte, SMS, Mail, Internet, Fotos und Videos, Musik, Wetter und Einstellungen. Die meisten Funktionen sind sehr schick in Szene gesetzt, so fliegen neue Mails in einem Briefkuvert auf den Schirm, oder Bilder klappen beim Stöbern effektvoll auf. Je nachdem, wie das HTC Touch Diamond gehalten wird, wird automatisch ein Breitbildmodus aktiviert.

Dank Windows Mobile bietet sich das Touch Diamond auch für alle Aufgaben an, die beim mobilen Arbeiten anfallen: Mails, Termine oder Aufgaben sind im Handumdrehen mit dem PC synchronisiert, wer möchte, schafft sich dank Push-Mail eine Blackberry-Alternative. Etwas ungünstig ausgefallen ist dabei das Design der Touchscreen-Tastatur, die teils bis zur Hälfte des Bildschirms einnimmt und so Formularfelder verdeckt. Dafür kann diese auch auf eine Qwertz-Tastatur eingestellt werden, so dass das Tippen wesentlich einfacher ausfällt, als bei herkömmlichen Handy-Tastaturen.

Besonders hervorzuheben ist noch das Display, das mit seiner VGA-Auflösung viele Konkurrenz-Angebote blass aussehen lässt. Die Darstellung ist gestochen scharf, auch die Ausleuchtung erlaubt sich keinerlei Schwächen. Und selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen war das Display noch einigermaßen lesbar. Auch die Sprachqualität hat uns überzeugt. Der Klang war sehr angenehm und ausgewogen.

Die integrierte Kamera ist kein Ersatz für eine herkömmliche Digitalkamera, für den schnellen Schnappschuss zwischendurch aber durchaus geeignet. Auf Grund des fehlenden Blitzes sind Aufnahmen mit schlechten Lichtverhältnissen kaum möglich, zudem neigen die Bilder zu Bildrauschen. Vollkommen ungeeignet ist die Video-Funktion, außer Sie filmen statische Objekte. Bei schnellen Schwenks wurden die Aufnahmen extrem ruckelig, auch hier ist die Funktion eher als nettes Gimmick zu verstehen.

Verarbeitung

Wer Freude an eckigen Formen hat, wird mit dem HTC Touch Diamond seine Freude haben: Klare Linien dominieren das Design, auf der Rückseite des Geräts ist ein Diamantschliff angedeutet. Es liegt sehr gut in der Hand und passt dank der geringen Größe fast überall hinein. Der Rahmen besteht aus Edelstahl, die Rückseite besteht aus Plastik in Klavierlackoptik. Die Vorderseite wird komplett vom Bildschirm und der Button-Leiste eingenommen.

Allerdings gibt es in Sachen Verarbeitung auch ein paar Negativ-Punkte. So hat beispielsweise beim Testgerät der Bildschirm auf der rechten und der oberen Seite nicht bündig mit dem Rahmen abgeschlossen. Hier sammelten sich bereits nach kurzer Zeit kleine Schmutzreste - unschön und in dieser Preisklasse nicht akzeptabel. Darüber hinaus liegt der USB-Anschluss offen, HTC hat hier leider auf eine Schutzkappe verzichtet. Größter Schwachpunkt ist allerdings der Akku des HTC Touch Diamond. Dieser ist mit einer Kapazität von 900 mAh zu schwachbrüstig ausgelegt, was aber wohl den geringen Maßen des Smartphones geschuldet ist. Wer unterwegs viel Surft oder nebenbei Musik hört, wir sein Touch Diamond fast täglich an die Ladestation stecken müssen, ansonsten sind ein paar Tage drin. Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang bereits Neuigkeiten: So sollen in Kürze leistungsfähigere Akkus mit 1350 mAh beziehungsweise 1800 mAh auf den Markt kommen, die die Laufzeit des Touch Diamond deutlich verlängern dürften. Dies geht allerdings auf Kosten der Dicke des Geräts, die neuen Akkus kommen mit einer neuen Geräterückseite, die die Original-Rückseite ersetzt und das Smartphone ein paar Millimeter dicker machen wird. Kostenpunkt: rund 50 Euro.

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