Politik, Konkurrenz, Kunden

Hürdenlauf für den Mittelstand

25.04.2012

Qualität gefordert, Investitionen nötig

Dr. Friedrich Neumeyer, Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für den Geschäftsbereich Mittelstand, OnDemand & Partner Ecosystem SAP Deutschland AG & Co. KG: "Mittelständler stehen vor der Herausforderung, in Plattformen zu investieren statt in einzelne Punktlösungen."
Dr. Friedrich Neumeyer, Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für den Geschäftsbereich Mittelstand, OnDemand & Partner Ecosystem SAP Deutschland AG & Co. KG: "Mittelständler stehen vor der Herausforderung, in Plattformen zu investieren statt in einzelne Punktlösungen."

Auch Friedrich Neumeyer, Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für den Geschäftsbereich Mittelstand, OnDemand & Partner Ecosystem bei der SAP Deutschland AG & Co. KG, kommt auf die "Vermischung privater und geschäftlicher Nutzung von Laptops und Smartphones" zu sprechen. Seiner Meinung nach "stehen Mittelständler jetzt vor der Herausforderung, in Plattformen zu investieren statt in einzelne Punktlösungen, die nicht mehr einsatzfähig sind, wenn der nächste Technologiesprung oder die nächste Generation mobiler Endgeräte ansteht". Daher müssten Anbieter eine zukunftsfähige Plattform bieten und mobile Anwendungen so entwickeln, dass sie unabhängig von Geräteversionen funktionieren und Investitionssicherheit sowie Flexibilität gewährleisten.

Wer sich als mittelständisches Unternehmen vom Wettbewerb differenzieren will, insbesondere im Vergleich zu Softwarekonzernen, "muss neben einer hohen Produktqualität durch Aspekte wie Service und Transparenz überzeugen", gibt Martin Pfisterer, Geschäftsführer der ElectronicSales GmbH in Parsberg, zu bedenken. Er ergänzt: "Wenn dies gelingt, haben kleine und mittlere Anbieter gerade bei Firmenkunden ähnlicher Größe sehr gute Chancen. Denn sie kennen die speziellen Anforderungen und Bedürfnisse dieser Zielgruppe oft deutlich besser als mancher Global Player."

Doch auf den Anbietern liegt sowieso schon ein hoher Druck, wie Max Ertl, Geschäftsführer der DocuWare Europe GmbH in Germering, zu bedenken gibt. "Aufgrund der Nachfrage nach Cloud-basierter Software und nach Apps müssen sie ihr Geschäftsmodell ändern und hohe Investitionen tätigen." Nur so könnten mittelständische Softwarehersteller in Zukunft erfolgreich sein.

Michael Kempf, Vorstandsvorsitzender der MKS Software Management AG: "Im Mittelstand muss ein Umdenken stattfinden, da es immer schwieriger wird, qualifiziertes Fachpersonal zu gewinnen."
Michael Kempf, Vorstandsvorsitzender der MKS Software Management AG: "Im Mittelstand muss ein Umdenken stattfinden, da es immer schwieriger wird, qualifiziertes Fachpersonal zu gewinnen."

Sage-Chef Dewald weist auf Kundenbefragungen hin, wonach sich der Mittelstand mehr und mehr für Cloud-Lösungen interessiere. Aber eben nicht pauschal. Denn während sich die fertigende Industrie noch scheue, komplette ERP-Systeme in die Cloud zu heben, sei die Bereitschaft für Lohnabrechnung und Kundenmanagement im Einstiegssegment ziemlich hoch. "Daher besteht für viele Softwarehersteller die Herausforderung darin, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Lösung anzubieten", erklärt Dewald.

Auch Microsoft-Manager Berchtenbreiter kommt auf "den eingeschlagenen Weg in die Cloud" zu sprechen und auf die entsprechenden Herausforderungen, die sich dadurch ergeben: "Einheitliche Standards, Interoperabilität und offene Schnittstellen über alle Produkte hinweg sind grundlegende Voraussetzungen für den Erfolg des Unternehmens und die Entwicklung neuer branchenspezifischer Lösungen."

Gleichzeitig müsse laut Berchtenbreiter das Know-how im Channel gezielt gefördert werden, denn "vor allem im KMU-Bereich sind unsere Partner viel näher am Kunden und können auf die speziellen Bedürfnisse eingehen". Und da der deutsche Mittelstand sehr heterogen und vielfältig aufgestellt sei, "können wir als Microsoft ihn nicht in dem Sinn abdecken, wie es unsere Partner können", ergänzt der Manager.

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