Hynix und weiteren Chipherstellern droht EU-Kartellstrafe

18.05.2010

Von Se Young Lee

DOW JONES NEWSWIRES

SEOUL (Dow Jones)--Der südkoreanische Chiphersteller Hynix Semiconductor - und eventuell weitere Chiphersteller - werden wohl noch in dieser Woche von der EU-Kommission zu einer Kartellstrafe wegen illegaler Preisabsprachen verdonnert. Die EU-Kommission will ihre Entscheidung und die Strafhöhe am Mittwoch verkünden. Ein Sprecher von Hynix sagte, man habe von der EU-Kommmission eine Mitteilung in der Sache erhalten. Weitere Einzelheiten - beispielsweise welche anderen Unternehmen ebenfalls betroffen sind - sind Hynix nach eigenen Aussagen derzeit nicht bekannt.

Die Kartellwächter der EU und der USA beschäftigen sich bereits seit geraumer Zeit mit dem Vorwurf der Preisabsprachen bei den großen Chipkonzernen. In den USA mussten unter anderem die Samsung Electronics Co, Hynix und die Infineon Technologies AG eine Strafzahlung leisten.

Am Montag sagten informierte Personen der Nachrichtenagentur Reuters, die EU-Kommission werde gegen insgesamt neun Unternehmen noch in der laufenden Woche Strafzahlungen verhängen. Der US-Hersteller Micron komme als Kronzeuge ungeschoren davon und die Gesamtbuße für das wettbewerbswidrige Verhalten könnte sich auf bis zu 300 Mio EUR belaufen. Zu den betroffenen Unternehmen gehören laut Reuters Infineon, die Elpida Memory Inc, NEC Electronics Corp, Hitachi Ltd, Toshiba Corp, Mitsubishi Electric, Nanya Technology, Samsung und Hynix.

Samsung Electronics - der nach Umsatz weltgrößte Chiphersteller - erklärte, man sei nicht von der EU-Kommission kontaktiert worden. Weitere Aussagen in der Sache lehnten die Südkoreaner ab. Von Elpida, Hitachi und der Renesas Electronics Corp - der fusionierten Sparte von NEC Electronics und Renesas Technology - hieß es lediglich, man habe Kenntnis von den laufenden Untersuchungen der Kartellbehörde.

Ein Sprecher von Elpida sagte Dow Jones Newswires, er habe gehört, dass in dieser Woche die Entscheidung der EU-Kommission getroffen werden soll. Weitere Details habe er allerdings nicht. Toshiba und Mitsubishi wollten in der Angelegenheit keinen Kommentar abgeben. Infineon und Nanya waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

-Von Se Young Lee und Juro Osawa, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 29 725 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/cbr/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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