Nutanix Xpress

Hyperkonvergenz für Mittelständler



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.
Mit bis zu vier Knoten und Preisen ab zirka 25.000 US-Dollar adressiert das hyperkonvergente System "Xpress" von Nutanix den Mittelstand. Da es nur indirekt vertrieben wird, bietet es auch dem Channel neue Chancen.
 
  • Was "Hyper Converged Infrastructure Appliances" (HCIAs) zu leisten imstande sind
  • Wie die Kommunikation mit dem Hypervisor funktioniert
  • Nutanix im Vergleich zu VMware
  • Welche Distributoren Nutanix Xpress vertreiben

Hyperkonvergente Systeme, auch als "Hyper Converged Infrastructure Appliances" (HCIA) bezeichnet, enthalten in einer 19-Zoll-Box, die oft nur zwei Höheneinheiten misst, alle Infrastrukturkomponenten eines Rechenzentrums - vom Server über Speicher bis hin zum Netzwerk. Eine Virtualisierungsschicht und Failover-Mechanismen erlauben die flexible Einrichtung virtueller Maschinen bei hoher Verfügbarkeit und Datensicherheit.

Nutanix Xpress
Nutanix Xpress
Foto: Nutanix

Eine der ersten Anbieter in diesem schnell wachsenden Markt war das US-Unternehmen Nutanix, das sich gerade auf seine Börsengang vorbereitet. Seine HCIAs bestehen aus Standard-x86-Hardware, einem Hypervisor und dem Nutanix Operating System (NOS). Auf dem Hypervisor wird der "Nutanix Controller VM" (CVM) als Virtuelle Maschine installiert.

Nutanix Distributed Filesystem

Der CVM ist für die Kommunikation mit dem Hypervisor und den darauf laufenden Virtuellen Maschinen zuständig. Mehrere Knoten bilden zusammen ein verteiltes System, das "Nutanix Distributed Filesystem" (NDFS). Je nach Hypervisor präsentiert der CVM dieses als NFS, iSCSI or Server Message Block. Für den Hypervisor sieht das NDFS wie ein zentralisiertes Storage Array aus, tatsächlich werden aber alle Datenströme lokal gehalten.

Bisher adressierte der Hersteller mit seinen Lösungen eher den gehobenen Mittelstand sowie Großunternehmen. Nun will er mit dem System "Xpress" auch kleinere und mittelgroße Kunden für seine HCIAs gewinnen. Es ist für 5 bis 500 Virtuelle Maschinen ausgelegt und soll in 60 Minuten installiert sein.

Dank des integrierten Nutanix AHV Hypervisor entfallen zusätzliche Lizenzkosten etwa für vSphere oder Hyper-V. Für mehr Datensicherheit ist eine Backup-Funktion vorhanden, welche die Unternehmensinformationen in eine Public Cloud wie Amazon Web Services oder Microsoft Azure kopieren kann.

Intel Broadwell-CPU inside

Pro Appliance sind bis zu vier Rechenknoten möglich, die jeweils mit einer Intel Broadwell-CPU ausgestattet sind. Das Angebot reicht von der "E5-2609v4" mit 16 Kernen und 1,7 GHz Taktung bis zur "E5-2640v4" mit 20 Kernen und 2,4 GHz Taktrate. An Speicher stehen diverse SSDs mit Kapazitäten von 480 GB bis 1,9 TB sowie zwei HDDs mit jeweils 2, 4 oder 6 TB zur Verfügung.

Der Arbeitsspeicher lässt sich auf bis zu 512 GB pro Knoten ausbauen. Von Haus aus sind zwei Gigabit-Ethernet-Ports und eine IPMI-Schnittstelle für die Verwaltung vorhanden. Die Konnektivität lässt sich auf bis zu vier 10-GbE-Ports erweitern.

Nutanix Xpress ist laut Hersteller ab Juli 2016 verfügbar und wird über die Reseller-Kanäle des Unternehmens, aber auch über OEM-Partner wie Lenovo vertrieben. In Deutschland erhalten Händler Nutanix-Appliances bei Also und ADN. Die Preise sollen bei rund 25.000 US-Dollar beginnen. (rw)

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