IBM schnürt neue Servicepakete

27.09.2006
Mit standardisierten Produkt-Bundles will der IT-Riese vor allem das Dienstleistungsgeschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen ankurbeln.

IBM will in den kommenden acht Wochen mehr als 30 vorkonfigurierte Servicepakete definieren und auf den Markt bringen. Diese sollen standardisiert weltweit in einheitlicher Form verfügbar sein. "Das bedeutet eine Umstellung in der Art und Weise, wie IBM den Kunden einige seiner Dienstleistungen anbietet", erläuterte IBM-Sprecher Jim Larkin. Den Anwendern fiele es damit leichter, die benötigten Dienstleistungen zu evaluieren sowie zu ordern (siehe auch: IBM produziert IT-Services wie am Fließband).

Bislang hat der weltgrößte IT-Konzern seine Serviceangebote individuell an den Bedürfnissen und Anforderungen des einzelnen Kunden ausgerichtet. Das soll auch in Zukunft so sein, hieß es von Seiten IBMs. Parallel würden nun jedoch auch Standarddienste entwickelt, die auf spezielle IT-Probleme zugeschnitten sein sollen. So werde es beispielsweise ein Servicepaket geben, das Kunden dabei hilft, unterschiedliche Kommunikationsnetze miteinander zu verknüpfen. Ein anderes Dienstleistungs-Bundle soll darauf ausgerichtet sein, Internet-basierende Telefondienste in einer Firma zu implementieren.

Grundsätzlich gebe es wenig Unterschiede in den IT-Problemen, die Großkonzerne beziehungsweise kleine und mittelständische Unternehmen zu lösen hätten, erläuterten die IBM-Strategen ihre neuen Servicepläne. Daher sei es grundsätzlich möglich, standardisierte Pakete aus Technik und Services zu schnüren, um genau diese Probleme zu lösen.

Analysten vermuten, dass die Konzernverantwortlichen mit ihren Servicepaketen neue Kunden vor allem aus dem Kreis kleiner und mittelgroßer Unternehmen gewinnen wollen. IBMs Dienstleistungen gelten als teuer, sagt Rob Enderle, Principal Analyst des Marktforschungsunternehmens Enderle Group. Gerade Mittelständler hätten es sich in der Vergangenheit kaum leisten können, die Services von Big Blue in Anspruch zu nehmen.

Für diese Klientel könnten die neuen Angebote durchaus interessant sein, meint der Analyst. Allerdings müssten die IBM-Verantwortlichen zu ihrem Wort stehen und wirklich standardisierte Pakete anbieten, die dann auch günstiger angeboten werden könnten. Niemandem sei geholfen, wenn IBM sein bestehendes Dienstleistungsportfolio nur neu verpacke.

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