SaaS, IaaS, PaaS

IBM startet einen Cloud-Marktplatz

Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
IBM ist der nächste Hersteller, der Cloud-Angebote über einen dedizierten Marktplatz anbietet. Der IBM Cloud Marketplace berücksichtigt auch die Angebote von Partnern.

Der auf der Hausmesse Impact angekündigte und gestern gestartete Marktplatz bietet Angebote der drei Servicemodelle Software, Infrastructure sowie Platform as a Service (SaaS, IaaS, PaaS). Dabei sind sowohl Angebote von Big Blue als auch die von Partnern zu finden. Zu deren Kreis gehören Unternehmen wie Flow Search, MongoDB, NewRelic, Redis Labs, SendGrid, Sonian, Twilio, Ustream und Zend. IBM verfolgt das Ziel, Kunden als One-Stop-Shopping-Adresse für Cloud-Dienste anzusprechen.

IBM baut außerdem seine offene Cloud-Plattform Bluemix aus, in deren Rahmen der Konzern seinen Middleware-Stack für die zugekaufte PaaS-Cloud von Softlayer geöffnet hatte. Entwickler können dort Applikationen in einer Art Sandbox erstellen und testen, bevor sie diese später möglicherweise im Cloud Marketplace feilbieten. Bluemix bekommt mehr als 30 neue Dienste von IBM und Partnern in Wachstumsfeldern wie Big Data und Analytics, Cloud-Integration, DevOps sowie Internet der Dinge.

Mit dem Marktplatz schließt IBM zu Konkurrenten wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft und Google oder hierzulande der Deutschen Telekom auf, die solche Angebote schon länger offerieren. Marktbeobachter erwarten, dass IBM nun in der Breite ein Türöffner für das in vielen Unternehmen noch umstrittene Thema Cloud Computing sein könnte. Viele Unternehmen blicken auf langjährige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit IBM zurück und vertrauen dem Unternehmen - insbesondere wenn es um Fragen wie Sicherheit, Compliance oder generell Risiko-Management geht.

Ein besonderes Asset dürfte dabei für IBM das große Partnernetzwerk sein. IBM öffnet ihm einen Schritt in den Zukunftsmarkt, lässt sie an technischen Innovationen teilhaben und ermöglicht ihnen auf Dauer den Zugang zu seinen Kunden. Zudem können die Kunden innerhalb des IBM-Ökosystems zusammenarbeiten und neue Angebote generieren.

"Cloud-Anwender aus dem Business, aus der IT und aus der Entwicklung suchen zunehmend nach einem einfachen Zugang auf ein breites Serviceangebot, um neue Business-Modelle umsetzen und veränderten Marktbedingungen gerecht werden zu können", sagte IBMs für Cloud-Dienste und Software verantwortlicher Senior Vice President Robert LeBlanc. Der Marktplatz bringe die volle Power von "IBM as a Service" und des gesamten Ökosystems zum Kunden und helfe ihm, sehr schnell neue Services in Bereichen wie Analytics, Mobile, Integration oder auch Marketing und E-Commerce aufzusetzen.

Der IBM Cloud Marketplace besteht aus drei Komponenten. Neben Entwicklern, die in der Bluemix-PaaS-Umgebung die nötigen Services und APIs für ihre Aufgaben finden, werden auch IT-Abteilungen sowie Fachbereiche gesondert angesprochen. IT-Abteilungen können aus der IBM-Cloud vor allem Services auf der Basis des Softlayer-Angebots beziehen, mit denen sie Cloud-Dienste in ihren Unternehmen schnell und sicher ausrollen können. Im Angebot befinden sich beispielsweise Tools für Big-Data- und Analytics-Anforderungen, Desaster Recovery, Managed Security Services oder auch für das Management hybrider Cloud-Umgebungen.

IT-Manager können beispielswiese auf zwei neue IaaS-Angebote aus IBMs Big-Data- und Analytics-Portfolio zugreifen: "InfoSphere Streams" erlaubt Unternehmen Daten für Echtzeitentscheidungen heranzuziehen und zu teilen, "InfoSphere BigInsights" hilft Entwicklern bei der Nutzung des Hadoop-Frameworks, um sichere Big-Data-Anwendungen zu entwickeln.

An Fachabteilungen richtet sich Big Blue mit derzeit gut 100 SaaS-Angeboten, die Aufgaben in Bereichen wie Marketing, Einkauf, Vertrieb, Lieferkettenmanagement, Kundenservices, Finanzen, Recht und anderen Bereichen adressieren.

Zur Startseite