IG Metall kündigt zurückhaltende Lohnpolitik an

26.10.2009
STUTTGART (Dow Jones)--Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber hat für die Tarifrunde Anfang 2010 eine zurückhaltende Lohnpolitik seiner Gewerkschaft angekündigt. "Ich sehe im Moment nicht, dass wir große Entgeltforderungen stellen werden", sagte er im Interview der "Stuttgarter Zeitung" vom Montag. "Eine Krise ist für die Gewerkschaften nie der Fanfarenstoß für Erfolge an der Entgeltfront."

STUTTGART (Dow Jones)--Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber hat für die Tarifrunde Anfang 2010 eine zurückhaltende Lohnpolitik seiner Gewerkschaft angekündigt. "Ich sehe im Moment nicht, dass wir große Entgeltforderungen stellen werden", sagte er im Interview der "Stuttgarter Zeitung" vom Montag. "Eine Krise ist für die Gewerkschaften nie der Fanfarenstoß für Erfolge an der Entgeltfront."

Danach wird die IG Metall keine Lohnforderung im üblichen Sinne erheben. Mit der klassischen Formel der Tarifverhandlungen, die sich aus Inflation und Produktivität zusammensetzt, "werden wir diesmal nicht weiterkommen", sagte Huber. Die Produktivitätsentwicklung sei negativ, weil wegen der Kurzarbeit weniger produziert werde. Die Inflation liege im Gesamtdurchschnitt des Jahres bei 0,3%.

Zudem "hatten wir in den letzten Monaten eine negative Preissteigerungsrate". Nach dem Herbstgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute sei für 2010 eine Inflationsrate von 0,6% zu erwarten. "Sodann haben wir noch eine Altlast zu erfüllen, indem wir 0,4% zur Finanzierung der Altersteilzeit einbringen", sagte Huber. "Alles in allem ist die Luft wirklich dünn."

Vielmehr würden die Themen Beschäftigung, Verhinderung von betriebsbedingten Kündigungen und Übernahme von Auszubildenden "die großen Herausforderungen sein, um die es in der Tarifrunde geht". Er sei zutiefst überzeugt davon, dass dies dem Gefühl vieler Mitglieder entspreche. Vieles stehe und falle allerdings mit der Frage, ob die Regelung zum Kurzarbeitergeld ins nächste Jahr verlängert werde.

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