Übernahme

Imago Group rettet insolvente Vitec

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Der britische AV-Distributor Imago will alle Mitarbeiter des insolventen Multimediaspezialisten Vitec übernehmen. Die Geschäfte sollen unter Vitec-Gründer Dr. Wilhelm Mettner am Standort Mainz weitergeführt werden.

Unter dem neuen Eigner wird Vitec künftig als Vitec Imago GmbH firmieren. Die Imago Group erweitert durch den Zukauf ihr europäisches Niederlassungsnetz für den Vertrieb von Audio- und Videokonferenzlösungen (AV). Aktiv ist das Unternehmen bereits mit eigenen Niederlassungen in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Spanien, Großbritannien, China und Südafrika.

Dr. Wilhelm J. Mettner, Geschäftsführer, Vitec Distribution GmbH
Dr. Wilhelm J. Mettner, Geschäftsführer, Vitec Distribution GmbH
Foto: Vitec

Vergangenen Freitag hatte der Gläubigerausschuss der Vitec Distribution GmbH dem Übernahmevertrag zugestimmt. "Die jetzige Lösung bietet Vitec gute Zukunftsaussichten und nahezu allen Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz", erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Robert Schiebe von der Kanzlei Schiebe und Collegen. Geschäftsführer der neuen Vitec Imago GmbH bleibt Dr. Wilhelm Mettner, der die Vitec gegründet hatte. Er sieht für den Distributor in dieser Konstellation wieder eine Zukunft: "Unter dem Dach des europäischen Marktführers kann die Vitec Imago neu starten und nach der Insolvenz wieder in einem geregelten Zustand weiterarbeiten. Die Kulturen von Imago und Vitec sind sehr ähnlich. Beide sind mittelständisch geprägt."

Der bisherige Vitec-Mutterkonzern, der n.runs AG, war vor rund zwei Monaten in die Insolvenz geschlittert und riss in der Folge sämtliche Tochtergesellschaften mit in die finanzielle Schieflage. Fast zeitgleich zur Insolvenz der Schwestergesellschaften Vidco media systems GmbH und Vicontec musste auch Distributor Vitec am 6. Juni Insolvenz anmelden. Der Distributor vertreibt Audio- und Videokonferenz-Lösungen inklusive Präsentationstechnik, Raum- und Mediensteuerung sowie Zubehör für Konferenzraumlösungen. Die Leistungen reichen von der Beratung über die Konzepterstellung bis zur technologischen Realisierung interaktiver Kommunikationsmöglichkeiten.

"In den fünf Wochen der Insolvenz haben wir den Geschäftsbetrieb von Vitec fortgeführt und die Beziehungen zu Kunden und Lieferanten stabilisiert. Mit der Imago Group konnten wir ein Unternehmen finden, das ein überzeugendes Erwerberkonzept vorgelegt hat. Beide Unternehmen passen perfekt zueinander, da sie in ihren Vertriebsgebieten für Audio- und Videokonferenzlösungen führend sind", zeigt sich auch Schiebe zuversichtlich.

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