Ratgeber

In 10 Schritten zur Server-Virtualisierung

Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Schritt 3: Betriebsprozesse anpassen

Die Anpassung der Betriebsprozesse bis hin zur gesamten Organisation sieht Computacenter-Spezialist Schiller als einen vielfach unterschätzten Kraftakt. "Denn die Virtualisierung verändert das Aufgabenfeld der Administratoren. Dadurch fallen vorher voneinander abgegrenzte Admin-Bereiche zusammen, wie beispielsweise Server- und Netzwerkadministration durch die aktuellen Produkte von Cisco und VMware."

Controlware-Experte Hufnagel beobachtet in vielen mittelständischen Unternehmen ein organisatorisches Problem, wenn es um die Migration auf virtuelle Systeme geht. Eine mangelnden Kommunikation unter den IT-Abteilungen oder unzureichende Kenntnisse anderer IT-Disziplinen machten Projektverantwortlichen das Leben schwer. Gelegentlich müssten IT-Manager sehr sensibel mit der Furcht vor Kontrollverlust umgehen können. "Ob ich es zulasse, dass einige Administrator-Rollen mit einer Schlüsselfunktion in der IT über den Horizont der eigentlichen Spezialisierung hinaus agieren können, ist auch eine Organisationsfrage", kommentiert Hufnagel.

Shared Storage ist aus seiner Sicht in einer virtuellen IT-Infrastruktur unabdingbar. Aber gerade das "Teilen müssen" sei für manche Mitarbeiter oder ganze Abteilungen "eine eher ungewohnte Übung". Wenn die Zuständigkeits- oder Verantwortungsgrenzen verwischen, beginne sich zudem manch einer in der Fachabteilung zu fragen, ob die geforderten Service-Level-Agreements (SLAs) noch effizient ausgehandelt und durchgesetzt werden könnten. Andererseits würden die Fachabteilungen laut Hufnagel auch selbstbewusster, weil sie um die neuen Möglichkeiten wüssten und entsprechende Forderungen stellten. Dies gelte insbesondere in Bezug auf die Agilität, mit der IT-Ressourcen heute bereitgestellt werden können.

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