LMD in Måløy

In Norwegen entsteht ein gigantisches RZ aus Rittal-Modulen

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Auf 120.000 Quadratmetern soll in Måløy an der norwegischen Westküste das Lefdal Mine Datacenter (LMD) mit einer Kapazität von 100 Megawatt entstehen.

Erklärtes Ziel des Betreibers ist es einer Mitteilung zufolge, das Rechenzentrum zur Nummer 1 in Europa mit Spitzenwerten bei Kosteneffizienz, Sicherheit, Flexibilität und Nachhaltigkeit zu machen. Dazu setzt LMD beim Bau der IT-Infrastruktur flächendeckend auf standardisierte Rechenzentrums-Module, basierend auf der modularen, standardisierten Lösung "RiMatrix S" des deutschen Spezialausrüsters Rittal. 2016 sollen die ersten Einheiten installiert und in Betrieb genommen werden.

Das Lefdal Mine Datacenter liegt auf fünf Ebenen in einem ehemaligen Erzbergwerk in Måløy, rund 500 km nordwestlich von Oslo. Für den Betrieb sollen rein erneuerbare Energien genutzt werden; die Kühlung erfolgt durch Meerwasser aus dem anliegenden Fjord. Damit soll eine PUE (Power Usage Effectiveness) von unter 1,1 erreicht werden. Für die IT-Infrastruktur hat Rittal gemeinsam mit dem Betreiber und der IBM standardisierte Rechenzentrumsmodule entwickelt. Aktuell gibt es fünf verschiedene Module mit zehn beziehungsweise zwölf Serverracks und jeweils einem Netzrack inklusive Rittal-Klimatisierungslösung "Liquid Cooling Package" (LCP).

Redundante Stromverteilung und -absicherung sind ebenfalls bereits in die Module integriert. Je nach Leistungsanforderung können Kunden zwischen 5, 10 und 20 kW pro Rack sowie zwei Redundanz-Möglichkeiten (n+1, 2n) wählen. Die RZ-Module lassen sich je nach Sicherheitsbedarf - etwa in Containern oder in Sicherheitsräumen - direkt in die Mine einbringen. Kunden sollen dank der der Standardisierung die vorgefertigte Lösung deutlich schneller erhalten und könnten dabei auf geprüfte, vorzertifizierte Systemkomponenten vertrauen, heißt es weiter. Steige der Rechenzentrumsbedarf des Kunden, könne er zusätzliche Kapazitäten praktisch unbegrenzt zusätzlich erhalten.

LMD sehe allein bis zum Jahr 2020 "einen Bedarf von 60 neuen, großen Rechenzentren in Europa, verbunden mit einer jährlichen Steigerung der Investitionen von zehn bis zwölf Prozent", wird Chairman Egil Skibenes zitiert. Mit herkömmlichen, individuellen Lösungen sei dies nicht mehr zu bewerkstelligen. Vielmehr sei schnell verfügbare Rechenzentrumsfläche gefordert, verbunden mit einem hohen Maß an Kosten- und Energieeffizienz.

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