Hausmesse IM.Top

Ingram und die digitale Stadt

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Von der Vorstellung von Einzelprodukten zu einer Darstellung von ganzheitlichen Lösungsszenarien, das "Digital City"-Konzept bei der Ingram-Hausmesse IM.Top hat sich bewährt.
Marcus Adä schneidet die Geburtstagstorte anlässlich der 15. IM.Top an. Robert Beck und Klaus Donath stehen schon mit ihren Tellern bereit.
Marcus Adä schneidet die Geburtstagstorte anlässlich der 15. IM.Top an. Robert Beck und Klaus Donath stehen schon mit ihren Tellern bereit.
Foto: Ingram Micro

Auch große Distributoren sind lernfähig: Produkte eingebunden in Lösungsszenarien zu zeigen, hatte schon bei der Hausmesse IM.Top im vergangenen Jahr für Zustimmung gesorgt. Allerdings war die Platzierung im ersten Stock des Veranstaltungsbereichs unglücklich gewählt, sodass viele Besucher nicht darauf aufmerksam wurden. Nun hat Ingram Micro seine "Digital City" in die Messehallen im M,O,C, in München integriert. Zudem hat man auf den Händlerwunsch reagiert, auch den Kunden die Lösungen vor Ort zusammen mit den Spezialisten der Hersteller und des Distributors zu demonstrieren.

So äußert sich Marcus Adä, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Ingram Micro, sehr zufrieden mit der Umsetzung: "Wir hatten deutlich mehr als 100 Fachhändler mit Kunden hier, das ist genau das, was wir wollten", freut sich Adä. "Nicht nur reden - auch zeigen", sei hierbei das Motte gewesen.

Auch bei den Herstellern kam die Digital City überwiegend gut an, wobei nicht alle zufrieden mit der Demonstration und Platzierung ihrer Produkte waren: "Das ist an sich eine schöne Idee", bestätigt LG-Manager René Klos. Er wünsche sich aber noch eine bessere Zusammenarbeit mit den Ausstellern bei der Konzeption.

Von der kleinen Hausmesse zum Channel-Highlight

Bei insgesamt 4.500 Besuchern und rund 200 Ausstellern auf 11.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche äußert sich das Ingram-Management sehr zufrieden mit dem Verlauf der Jubiläums-IM.Top. Bereits zum 15. Mal fand die Ingram-Veranstaltung statt: "Die IM.Top hat sich von der kleinen Hausmesse mit 40 Ausstellern und 400 Besuchern zu einem Channel-Highlight entwickelt", konstatiert der Ingram-Chef.

Adä will den vor rund einem Jahr eingeschlagenen Kurs fortsetzen. VVV-Strategie nennt der Broadliner die Ausrichtung auf Volumen- und Value-Geschäft sowie auf vertikale Märkte. Trotzdem fordert Adä eine schlankere, schneller und flexiblere Struktur: "Auch als Marktführer müssen wir uns ständig den Gegebenheiten anpassen", meint er. Man wolle zudem "die klare Nummer eins" im Value-Geschäft werden. "Es bleibt das Ziel, 2016 die fünf Milliarden Euro Umsatz zu schaffen", gibt der Ingram-Deutschlandchef die Marschroute vor. Dafür sieht er Ingram gut gerüstet: "Mit 350 Herstellern und einem Lagerbestand im Wert von 500 Millionen Euro bieten wir das breiteste Portfolio", erklärt er selbstbewusst.

Internet der Dinge

Großes Potenzial und weitere Chancen für den Handel sieht Adä in der Vernetzung und Internet-Fähigkeit von Alltagsgeräten, dem "Internet der Dinge". "Es geht hier um 50 Milliarden Devices bis 2020, die miteinander vernetzt werden müssen", umreißt Adä die Dimensionen des Megatrends. Er rechne zwar nicht damit, dass das komplette Geschäft über den ITK-Fachhandel und über Ingram laufe, man sei aber gut gerüstet, um daran teil zu haben. Dabei will Adä zum einen ITK-Fachhändler für neue Geschäftsfelder fit machen, zum anderen aber auch seinen Kundenkreis durch Reseller verwandter Branchen, beispielsweise der Elektroinstallation, erweitern.

So engagiert sich der Broadliner auch seit etwa einem Jahr im Bereich der Beleuchtungslösungen mit der Business Unit IM.NewEnergy, der von Ex-Tech-Data-Chef Günter Schiessl geleitet wird. Pünktlich zur Hausmesse kann der Distributor nun eine Vertriebspartnerschaft mit Toshiba LED Lighting verkünden. Ingram wird sowohl die B2B- als auch die B2C-Produkte des Beleuchtungsspezialisten vertreiben.

Als weiter Wachstumsfelder nennt Adä die Themen Security & Device-Management, Infrastructure & Big Data, Cloud und UCC. Auch das Cloud-Geschäft sei "fester Bestandteil", der Ingram-Strategie. "Es ist allerdings schwierig für den Handel und die Distributoren", räumt er ein. Derzeit kümmert sich ein weltweit aufgestelltes Team mit 150 Mitarbeitern um dieses Themenfeld. Ingram fährt dabei zweigleisig: Man will sowohl dem Fachhandel entsprechende Cloud Services bieten, als auch Software und Lösungen für Service Provider bereitstellen.

Insgesamt zieht das Ingram-Management ein sehr positives Fazit aus der IM.Top 2014. So stehe das Hausmessenkonzept nicht in Frage. "Es wird die IM.Top auch weiterhin geben", verspricht Adä. Der Termin für kommendes Jahr liegt bereits fest: Die 16. IM.Top wird am 7. Mai 2015 stattfinden.

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