Initiative für neue Handy-Plattform

19.06.2006

Eine gemeinsame Entwicklerplattform für mobiles Linux haben sechs Schwergewichte der Handy-Branche ins Auge gefasst. Wie Panasonic Mobile Communications mitteilt, hat es gemeinsam mit Motorola, Vodafone, NTT DoCoMo, Samsung und NEC eine Stiftung (ttp://panasonic.co.jp/ corp/news/official.data/data.dir/en060615-3/en060615-3.html) ins Leben gerufen.

Schwerpunkt der Aktivitäten dieser Stiftung werden Unternehmensangaben zufolge die Entwicklung und Vermarktung eines Application Programming Interfaces (API) sein, des Weiteren die Spezifikation und die Architektur. Geplant sei eine Referenz-Implementierung des Mobil-Betriebssystems, die Mobilfunk- und Chip-hersteller sowie Softwareentwickler verwenden können. Zudem soll eine Testumgebung es Entwicklern ermöglichen, ihre Produkte an die Spezifikation anzupassen und zu testen.

Ganz uneigennützig sind die sechs Stiftungsmitglieder nicht: Ein freies Open-Source-Betriebssystem würde sie billiger kommen als die Lizenzierung proprietärer Systeme, wie sie beispielsweise Microsoft mit "Windows Mobile" und Symbian anbieten. Derzeit basteln die beiden Initiativen Linux Phone Standards Forum (http://lipsfo rum.org/) und Mobile Linux Initiative (http://www.osdl.org/) an Linux-Betriebssystemen für Handys, sind aber über Ankündigungen noch nicht hinausgekommen.

Dennoch könnten die sechs Stiftungsmitglieder die Begeisterung der weltweiten Linux-Community nutzen und von deren Kenntnissen profitieren. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Stiftung klare Regeln für die faire Verteilung der Beiträge erstellen, war aus der Linux-Gemeinde zu erfahren.

Wie viele Mobiltelefone derzeit unter Linux laufen, ist umstritten. Marktforscher IDC hat rund zwölf Prozent errechnet. Die Marktanteile von Palm OS und Windows Mobile liegen bei 5 beziehungsweise 13 Prozent. Der Rest läuft unter Symbians Betriebssystem, unter anderem auf den Geräten von Nokia, das wiederum an Symbian beteiligt ist.

Wolfgang Leierseder

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